Die Fotografin Cordula Kelle-Dingel hat eine Schafherde vier Jahre lang bei Wind und Wetter begleitet und ihre Eindrücke in Bildern festgehalten, die sie bis 5. November im Tagungsraum des Museums zeigt. „Die Schäfertradition darf nicht aussterben“, sagte sie am Samstag bei der Ausstellungseröffnung.
Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) habe die Wander- und Hüteschäferei zum immateriellen Kulturerbe erhoben und damit die Pflege und den Erhalt der Kulturlandschaft und der Lebensräume durch die Schafherden gewürdigt. In einer Broschüre erfährt der Besucher „alles rund um das Schaf und den Schäfer“.
Bezirkstagspräsident Franz Löffler macht sich Gedanken zur „Rolle des Museums in der aktuellen Zeit“ und vertritt die Meinung: „Wir müssen uns bewusst machen, wo wir herkommen und wo unsere Wurzeln liegen." Eine Einrichtung wie das Freilandmuseum Neusath lasse erahnen, „wie die Generationen vor uns gelebt haben“. Die seitdem erworbenen Rechte und Werte gelte es zu wahren und weiterzugeben.
Der Bezirk als Träger der Einrichtung stehe vor großen Herausforderungen, sagte der Bezirkstagspräsident bei der Saisoneröffnung. Die steigenden Energiekosten erforderten eine „energetische Ertüchtigung der Gebäude“. Franz Löffler schwebt ein Klimaschutzkonzept mit der Nutzung von Photovoltaik und Erdwärme vor. Gleichzeitig will er das Museumsgelände weiterentwickeln und aktuelle Bauwerke umsiedeln, „die für die nachfolgenden Generationen historisch sein werden“. Ein weiterer Schwerpunkt gelte der Konservierung der Bestände. Geplant sei ferner der Bau eines begehbaren Depots für historische Fahrzeuge, das bis zur 40-Jahrfeier 2026 fertig sein soll. In der Digitalisierung der Bestände sieht der Bezirksvorsitzende eine weitere Herausforderung für die nächsten Jahre.
Herrliches Frühlingswetter lockte die Menschen am Wochenende in Scharen auf das Museumsgelände. Sie wurden beim Betreten mit einem lauten „Määh“ begrüßt. Das Personal hatte die Koppel mit den Schafen in den Eingangsbereich verlegt. Der Streichelzoo zog vor allem Familien mit Kindern an. Gleich daneben hatte sich die Nabburger Spinn-Gruppe postiert und weckte Erinnerungen an altes Handwerk. Museumsleiter Thomas Hammerl stellte das umfangreiche Jahresprogramm vor, das in einer Broschüre übersichtlich zusammengefasst und auf der Homepage einzusehen ist.
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