Der Anstellungsschlüssel des Kinderhauses St. Josef in Neusorg entsprach von September bis Dezember 2017 nicht ganz den Vorstellungen, informierte Bürgermeister Peter König seine Gemeinderatskollegen in der Novembersitzung. Zwei Monate sei er darunter, aber auch zwei Monate darüber gewesen. Er stellte fest, dass es durch die An- und Abmeldungen während des Kindergartenjahres schwierig sei den Schlüssel einzuhalten. Durch einen vorgezogenen Aufstellungsbeschluss ebnete der Gemeinderat den ersten Schritt zum Bau einer Photovoltaikanlage, nördlich von Neusorg auf der Staatsstraße 2177. Dafür wurde zum zehnten Mal der Flächennutzungsplan von Neusorg geändert. Die Beratung durch die Firma Südwerk Projektgesellschaft in Burgkunstadt sei überzeugend gewesen, meinte der Bürgermeister. Laut zweiten Bürgermeister Günther Fütterer äußerte sich positiv gegenüber dem Vorhaben. Die SPD gab grünes Licht, aber forderte, dass es eine Rückbauvereinbarung geben müsse, so dass der Gemeinde keine Kosten entstehen werden.
Eine umfangreiche Kalkulation für die Gebührenbedarfsberechnung 2019 lag dem Gremium vor. Für die Wasserversorgungseinrichtung berechne die Gemeinde seit Jahrzehnten eine gestaffelte Grundgebühr. Im neuen Jahr beträgt die neue Gebühr für Wasser 2,34 Euro pro Kubikmeter. "Das wären drei Cent weniger als 2018", erklärte König. Der Bürgermeister berichtete zudem, dass alle angestrebten Investitionen im Bezug auf die Wasserversorgung abgearbeitet wurden. Die Sanierungen an den beiden Tiefbrunnen zahlten sich im trockenen Sommer aus. Die Quellschüttung sei konstant niedrig. Jedoch sei der Verbrauch zurückgegangen.
Gute Wasserqualität
"Wasser zu Dumpingpreisen anzubieten, zieht den Nachteil von Abkochungen und Engpässen nach sich", betonte König deutlich. Fütterer will künftig besser kostendeckend arbeiten. "Die Grundgebühr solle bleiben", meinte er. Gemeinderatsmitglied Ernie Bühl (ÜWG) vertrat die Meinung, der Preis sei für die gute Wasserqualität günstig. Der Finanzausschuss habe sich auch mit der Gebührenbedarfsberechnung für die Abwasseranlage der Gemeinde für 2019 beschäftigt. Hier sehe die Lage anders aus. "Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass viele Leitungen das Alter von 70 Jahren erreicht haben. Verschiedene Untersuchungen zeigen Sanierungsbedarf an", verdeutlichte König. Auch bei der Kläranlage gebe es Handlungsbedarf. Investitionen von 1,4 Millionen Euro stünden an.
Die Gemeinde rechnet mit 50 Prozent Zuschuss und müsse somit 700 000 Euro aus eigenen Mitteln aufbringen. Dies führe zu der Erhöhung der Abwassergebühr um 40 Cent von bisher 2,66 Euro auf 3,10 Euro pro Kubikmeter. Weiter folgte das Gremium dem Entscheid des Hauptfinanzausschusses und beschloss einstimmig, ab 1. Januar zu den Verbrauchsgebühren eine Grundgebühr von 70 Euro einzuführen, um die festen Lasten abzufedern. Somit werde sich die Jahresgebühr für einen 1 bis 2 Personen-Haushalt zwischen 20 und 40 Euro erhöhen. Bei einem 4 bis 6 Personen-Haushalt aber soll es, aber günstiger werden.
Fütterer forderte, es müsse darüber diskutierst werden, Gebäude ohne Wasserbezug, die aber Abwasser einleiten, einzubeziehen. "Es ist sinnvoller Geld in das Abwassersystem zu stecken, als in Sanktionen und Strafgelder zu investieren. Die nächsten zehn Jahre wird uns das Thema Abwasser beschäftigen", schloss König diesen Tagesordnungspunkt. Zum Sanierungskonzept des Ärztehaus und der Rektor-Haindl-Aula entschloss sich das Gremium für eine Bedarfsanmeldung zur Städtebauförderung 2019. Das bereits 2016 vorgestellte Konzept von Architekt Gerald Braun habe nur die Sanierung der notwendigsten Stellen aufgezeigt. Aufgrund seiner Vorarbeiten erarbeitete er nun Grundlagen, um Zuwendungen bei der Städtebauförderung zu beantragen, sagt der Architekt.
Austausch von 78 Fenstern
In die Kosten für eine energetische Sanierung des Gebäudes hat Braun nun neben einem Wärmeverbundsystem zusätzlich den Austausch von 78 Fenster einberechnet. Diese sind mangelhaft eingebaut oder inzwischen 18 Jahre alt. Das energetische Sanierungskonzept zeigt Wärmebildaufnahmen mit starkem Wärmeverlust im Erdgeschoss im Fenster- und Wandbereich. Schimmelbildungen in den Ecken der Räume seien durch Kältebrücken entstanden. Zudem ergänzte er das Konzept, denn es habe sich gezeigt, dass auf der Südseite des Gebäudes im Sommer ein Wärmeschutz notwendig sei. Braun errechnete die Gesamtkosten der energetischen Sanierung des Ärztehauses und Rektor-Haindl-Aula auf knapp 574 000 Euro Brutto. Das Konzept sei jedoch nicht endgültig fertiggestellt, es bestünde die Möglichkeit die energetische Sanierung auf zwei Bauabschnitte aufzuteilen.
Nicht zielführend
König fasste zusammen: "Wir könnten uns den Schock über die Summe der Kosten ersparen und nichts machen. Aber das ist nicht zielführend." Die Gemeinde will nun prüfen, ob das Projekt zuwendungsfähig ist. Wenn nicht, müsse aufgrund der Kosten auf den Stand von 2016 zurückgegangen werden.Weiter war der Bürgermeister der Meinung, es sollte nach dem Zukunftspaket 2014 bis 2020 ein Investitionspaket für 2021 bis 2026 geschnürt werden. Zum Abschluss des öffentlichen Teils der Gemeinderatssitzung drückte der Bürgermeister seine Freude über das Interesse zweier Gäste bei der Sitzung aus. Er bedauerte, dass nur wenige Neusorger Bürger an den Gemeinderatssitzungen teilnehmen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.