Im November 1949 erhielt die damals noch Schwarzenreuth genannte Gemeinde den Namen Neusorg. Bei der Festsitzung zum 70. Jubiläum vor wenigen Wochen in der Rektor-Haindl-Aula aber fehlte ein Ehrengast. Aus gesundheitlichen Gründen hatte Regierungspräsident Axel Bartelt absagen müssen. Natürlich wurde der Besuch nachgeholt. "Ich möchte der Gemeinde Neusorg heute persönlich gratulieren", betonte Bartelt im Sitzungssaal des Rathauses. Begleitet wurde der Gast von Bauoberrätin Regina Harrer und Stabsstellenleiter Rolf Mehringer.
Altlast und Neustart
"Neusorg ist ein Kind der Eisenbahn", stellte Peter König auch im Namen der Gemeinderäte den Ort und dessen Entwicklung vor. Er freute sich über die "nochmalige Jubiläumsfeier im etwas kleinerem Rahmen". Erfolgreich habe man sich der Altlast "Industriebrache", aber auch der Revitalisierung des Bahnhofs gewidmet, strich der Rathauschef heraus. "Gemeinsam mit den Behörden, den Gemeinderäten und allen daran Beteiligten wurden zwei voneinander völlig unterschiedliche Zeitzeugen mit Perspektiven für die Zukunft ausgestattet." König fasste weitere Eckpunkte zusammen, um danach auch auf die Gemeindegeschichte einzugehen. Vorbereitet hatte der Bürgermeister zudem einen Imagefilm, mit dem Neusorg - aus der Vogelperspektive gesehen - in beeindruckender Form für sich wirbt. "Wir fühlen uns bei den Behörden stets gut aufgehoben", erklärte Bürgermeister König, der sich an anderer Stelle auch für die "fruchtbare Zusammenarbeit" mit der Regierung bedankte. Das Gemeindeoberhaupt versprach: "Wir werden auch weiterhin bemüht sein, die Geschicke Neusorgs in positive Bahnen zu lenken." Damit der Ort auch lebens- und liebenswert bleibe, werde man aber weitere Gespräche führen müssen, ließ das Gemeindeoberhaupt anklingen. Der Regierungspräsident zeigte sich beeindruckt vom "Vorzeigeort Neusorg" und gelobte: "Der Dienstleister Regierung wird euch auch künftig unterstützen." Dem Fleißigen werde auch geholfen. Die Regierung der Oberpfalz sei eine Verbindungs-, zudem aber auch eine unterstützende Behörde.
Stellvertretender Landrat Roland Grillmeier sprach von einer "aktiven Kommune", die ihren Teil an der positiven Entwicklung des Landkreises beitrage. Neusorg - ergänzte Bartelt - habe eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. "Sie können darauf stolz sein", betonte er anerkennend im weiteren Dialog mit den Anwesenden. Nach dem Eintrag ins Goldene Buch sagte er: "Ich bin gespannt darauf, was wir heute noch sehen werden."
Ab in die Schule
Nach dem Treffen im Rathaus versprach Bürgermeister König einen Abstecher zum ehemaligen Schulhaus in der Goethestraße, das aktuell als Ärztehaus genutzt wird, um für eine medizinische Versorgung der Neusorger Region zu sorgen. Vor neun Jahren wurde dort eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Bürgermeister König ließ auch die energetische Sanierung - unterstützt durch die Städtebauförderung - anklingen. "Der Bedarf für die Wärmedämmung und moderne Fenster wurde bereits im vorigen Jahr angemeldet", informierte er über die Sanierungsbestrebungen, die ohne staatliche Unterstützung aber nicht machbar seien.
Als "König der Oberpfalz" wurde Regierungspräsident mit einer selbstgebastelten Krone in der Fichtelnaabtal-Grundschule empfangen. Laura und Leon, die vom Besuch hörten, wollten sie Bartelt persönlich überreichen. "Sie bekommt einen besonderen Platz in meinem Büro", versprach er, um sich danach von den modernen Schulzimmern ein Bild zu machen.
Keine Tafeln, keine Hefte
Kreidetafeln und Schreibhefte werden seit drei Jahren von digitalen White-Boards bzw. modernen Kommunikationsmitteln ersetzt. "Es macht Spaß, mit den Zaubertafeln zu arbeiten", erklärte die Lehrerin der Klasse 1a, Jessica Plannerer, die zusammen mit ihren Schützlingen einen Probeunterricht gestaltete.
Der abschließende Rundgang führte auch in die Räume der offenen Ganztagsschule, danach in die Mensa, in der 54 Kinder versorgt werden. "Wir wollen die offene Ganztagsschule weiter ausbauen", erklärte Schulleiter Alexander Köstler und verwies auch auf die Planungen für ein "Grünes Klassenzimmer", das derzeit in den Köpfen reift. "Wir sind für jeden Tipp dankbar, der unsere Schule voranbringt."
"Ich habe eine liebenswerte Gemeinde vorgefunden", fasste Bartelt die Eindrücke zusammen. "Ich habe das Gefühl, den Neusorger Bürgern geht es hier gut. Zweifellos fühlen sie sich in der Gemeinde sehr wohl."























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