Zwei Objekte standen beim rund zweistündigen Besuch des SPD-Bundestagsabgeordneten Uli Grötsch in der Gemeinde Neusorg auf dem Programm: das Betriebsgeländes des ADAC-Mobilitätspartners ASF im Gewerbegebiet Media und die zahnärztliche Gemeinschaftspraxis von Dr. Martin Widenmayer und Dr. Michael Hösl im sanierten Bahnhofsgebäude.
Bürgermeister Peter König erläuterte die Entstehung des Gewerbeparks Media auf dem Gelände der ehemaligen Besteckfabrik des Porzellanherstellers Rosenthal. 2016 hat die Kommune das Areal erworben. Notwendig wurde allerdings eine Grundwassersanierung wegen einer erheblichen Leichtflüchtigen Halogenierten Kohlenwasserstoffbelastung (LHKW) im Boden. Eine Sanierung dieser Altlasten erfolgt durch eine Bodenluftsanierung. „Um das Sanierungsziel zu erreichen, bedarf es eines langen Atems, der bis zu 20 Jahre in Anspruch nehmen könnte“, erklärte der Rathauschef. Die Kosten der Sanierungsmaßnahme belaufen sich auf jährlich 25 000 Euro, die je zur Hälfte die Kommune und der Landkreis Tirschenreuth aufbringen.
„Wir wollten nach dem Abriss der ehemaligen Besteckfabrik keine Leerstandsbrache“, sagte König. Er freue sich, dass die Firmen Mansory als Automobilveredler und der ASF-Abschleppservice Grund für eine Betriebsansiedlung erworben haben. Als Geschäftsführer gab Frank Glöckner einen Einblick in den Geschäftsbereich. Beim Betriebsrundgang konnte der SPD-Abgeordnete den Mitarbeiterinnen bei der Auftragsabwicklung einen Blick über die Schulter werfen.
Zweite Station für den Bundestagsabgeordneten war die zahnärztliche Gemeinschaftspraxis von Dr. Martin Widenmayer und Dr. Michael Hösl im sanierten Bahnhofsgebäude. Letzterer informierte den Gast über den Praxisbetrieb. Der Bürgermeister erzählte, dass bereits bei der Planung der Sanierungsmaßnahme die Zahnmediziner eingebunden waren. Neben der Zahnarztpraxis befindet sich im Erdgeschoss eine Versicherungsagentur. Das Dachgeschoss nutzt die Kommune als Archivraum. Die Sanierung des ehemaligen Bahnhofsgebäudes schlug laut Gemeindechef mit 2,4 Millionen Euro zu Buche. Bewerkstelligt werden konnte die Sanierungsmaßnahme wie auch die Schaffung des Gewerbeparks Media durch Mitteln aus der Städtebauförderung von etwa 80 Prozent. Nach der Besichtigung des Bahnhofsgebäudes und Informationen zur umfangreichen Sanierung zeigte sich Grötsch sehr beeindruckt.
Im Sitzungssaal des Rathauses erläuterte der Bürgermeister das kommunalpolitische Geschehen, Anliegen der Kommune gab er an Grötsch weiter. Für König ist Neusorg „ein Kind der Bahn“, er sprach dabei die vorgesehene Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg–Marktredwitz an. Mit einem klaren Bekenntnis zur Elektrifizierung forderte er aus finanzieller Sicht eine „kommunalfreundliche Ausstattung“. Dies bezog sich im Wesentlichen auf die Erneuerung der Bahnbrücke im Ortsteil Wernersreuth. Die Kosten dafür habe nach dem Vorteilsausgleich die Kommune ohne jegliche Förderung zu tragen. Der Bund sei parteiübergreifend gefordert, eine Gesetzesänderung herbeizuführen. Der SPD-Abgeordnete versprach, sich um dieses Anliegen zu kümmern.















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