Neusorg
07.11.2023 - 11:17 Uhr

Nicht mit meiner Oma, nicht mit meinem Opa: Grundschüler sagen Telefonbetrug den Kampf an

Rund 80 Viertklässler der Grund- und Mittelschulen Ebnath-Neusorg und Erbendorf sind gewappnet: Sie wissen jetzt, wie sie ihre Großeltern vor Telefonbetrügern schützen können.

Die Viertklässler der Grundschulen Neusorg und Erbendorf können nun durch die Präventionskampagne der Polizei ihre Großeltern über Betrugsmaschen wie Schockanrufe und Enkeltrickbetrug aufklären. Bild: Eva Rößler/exb
Die Viertklässler der Grundschulen Neusorg und Erbendorf können nun durch die Präventionskampagne der Polizei ihre Großeltern über Betrugsmaschen wie Schockanrufe und Enkeltrickbetrug aufklären.

Tag für Tag versuchen Telefonbetrüger, hauptsächlich ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Dabei nutzen sie verschiedene Betrugsmaschen, wie das Vortäuschen eines falschen Polizeibeamten, den Enkeltrick oder Schockanrufe. Um potenzielle Opfer über die Vorgehensweise dieser Gauner zu informieren und das richtige Verhalten bei betrügerischen Anrufen zu vermitteln, hat die Bayerische Polizei die Kampagne "#NMMO - Nicht mit meiner Oma, nicht mit meinem Opa!“ ins Leben gerufen.

Bei einer Kooperationsveranstaltung der Fichtelnaabtal-Grund- und Mittelschule Ebnath-Neusorg, der Grund- und Mittelschule Erbendorf und dem Polizeipräsidium Oberpfalz gab es die Präventionskampagne nun zum ersten Mal an Schulen im Landkreis Tirschenreuth. Ziel der Aktion sei es laut Polizeihauptkommissar Lukas Blöchl, Leiter der Polizeiinspektion Kemnath, und Polizeioberkommissar Carsten Landgraf, Großeltern durch ihre Enkelkinder auf Callcenter-Betrug aufmerksam zu machen.

Die Schulleiter Sabine Graser (Erbendorf) und Alexander Köstler (Neusorg) unterstrichen die Dringlichkeit, diesen Betrug zu stoppen, wie es in einer Mitteilung der Neusorger Schule heißt. Demnach machten sie deutlich, dass sie auf die Mithilfe ihrer Schülerinnen und Schüler setzten. "Gemeinsam mit euch möchten wir aktiv dazu beitragen, unsere Großeltern zu schützen, indem wir sie über die Gefahren von Telefonbetrug aufklären und warnen“, werden sie in der Mitteilung zitiert. Die Botschaft sei unmissverständlich: „Nicht mit meiner Oma und nicht mit meinem Opa!'"

Zum Startschuss der Präventionsmaßnahme hatten sie die Polizeipuppenbühne aus Weiden nach Neusorg in die Schulturnhalle eingeladen. In dem Stück „Oma Erna“ verfolgten die rund 80 Viertklässler gespannt die Geschichte um eine verwitwete Dame, die bislang von Berichten über Betrüger unberührt geblieben war, obwohl sie regelmäßig Zeitung liest und Radio hört. Eines Morgens wird sie von einem Telefonklingeln aus dem Schlaf gerissen, der laute Schrei eines jungen Mädchens ist zu hören. Am anderen Ende der Leitung ist ein vermeintlicher Polizeibeamter – in Wirklichkeit aber ein Betrüger. Oma Erna, getäuscht und erschrocken durch den Schrei, räumt daraufhin ihr Bankkonto leer: Sie glaubt, dass sie ihre Enkelin vor der drohenden Untersuchungshaft retten muss. Zum Glück schnappt die Polizei den Verbrecher.

Betrüger seien im wahren Leben nicht nur mit dem Enkeltrick immer noch erfolgreich, wusste Landgraf. Begeistert von der Aufklärungskampagne waren laut Mitteilung auch Schulamtsdirektor Armin Engel sowie Schulverbandsvorsitzender und Neusorgs Bürgermeister Peter König. Durch die aktive Einbindung der jungen Generation in den Kampf gegen Telefonbetrug hoffe man, künftig noch mehr Großeltern zu schützen.

 
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