Die Entwurfsplanung zu "Neusorg-West" stellte Christoph Reger vom Ingenieurbüro für Tiefbautechnik Wolf und Zwick, Marktredwitz, vor. Wie der Rathauschef eingangs des Tagesordnungspunktes, der insgesamt zwei Stunden in Anspruch nahm, erläuterte, sollte nach Aussage des Wasserwirtschaftsamtes Weiden für den Regenwasserablauf ein Rückhaltebecken gegenüber der Einmündung der Friedenstraße errichtet werden. Die Ableitung daraus sollte mit einem etwa 700 Meter langen Kanal durch das Wasserschutzgebiet erfolgen.
Sehr umfangreich mit einer Fülle von Details waren die Erläuterungen des Diplom-Ingenieurs zur Erschießung des 17 Parzellen umfassenden Areals insbesondere hinsichtlich des Abwasserkanals und des Straßenbaus. Bei Letzterem sieht die Entwurfsplanung auch einen Ausbau der Eichendorffstraße mit einer Einengung im südlichen Bereich in Höhe des Eingangs zum Friedhof vor. Für die nach Westen verlaufende Siedlungsstraße, Valentin Kuhbandner gewidmet, ist eine Gesamtbreite von 7,50 Meter vorgesehen; mit einer Fahrbahnbreite von fünf Metern und einem Gehweg mit zwei Metern Breite. Bei der nach Süden verlaufenden Stichstraße im Baugebiet ist eine Fahrbahnbreite von vier Metern vorgesehen.
In Verbindung mit der Erschließung des Baugebiets sah die Entwurfsplanung auch eine Erneuerung der Kanalisation auf einem Teilstück in der Eichendorffstraße ab der Einmündung der Richard-Wagner-Straße sowie im Waldweg vor. Auf das Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 785 Kubikmeter eingehend, verwies der Planer auf das Wasserwirtschaftsamt, welches das geplante Volumen als nicht ausreichend bezeichnete. Offen blieb dabei die Frage, ob ein Regenüberlaufbecken mit der vorgesehenen Ableitung auch zuschussfähig ist.
Verdeutlicht wurde zudem die Problematik beim Kanalbau in der Valentin-Kuhbandner-Straße mit einer Verlegetiefe von bis zu neun Metern am westlich der Siedlungsstraße gelegenen Wendehammer. Die Verlegetiefe erfordert zwei Voreinschnitte, aber auch einen zweiten Kanal für die Hausanschlüsse. Mit Blick auf die veranschlagten Kosten wurden zwei Varianten erläutert. Während eine Variante mit rund 1,5 Millionen Euro mit Zuwendungen nach den Richtlinien zu Wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) von 50 Prozent veranschlagt wurde, schlägt die Alternativvariante mit knapp 2,37 Millionen Euro, allerdings ohne Förderung, zu Buche. Die Herstellungskosten für die Straßenbaumaßnahmen und für die Straßenbeleuchtung wurden mit 480 000 Euro beziffert, die Kanalbauarbeiten in der Erschließungsstraße mit 179 900 Euro sowie die Kanalbauarbeiten als Sanierungskonzept mit weiteren 780 800 Euro. Demnach beläuft sich das Gesamtvolumen bei den Herstellungskosten bei der Kanalisation auf insgesamt 960 000 Euro. Der Zeitplan der Tiefbaumaßnahme sieht einen Baubeginn im Mai kommenden Jahres vor und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Demnach könnten die Bauwilligen ab 2022 mit der Errichtung ihres Eigenheims beginnen.
Für den CSU-Fraktionssprecher Günther Fütterer sollte nicht nur die Erschließung des Baugebietes, sondern auch weitere Maßnahmen bewerkstelligt werden. Er regte an, das Gesamtprojekt abschnittsweise umzusetzen. "Die Gemeinde sollte sich nur für Maßnahmen entscheiden, für die es auch eine Förderung gibt", so SPD-Fraktionssprecher Robert König.
Vom Gremium wurde die Entwurfsplanung im vollem Umfang anerkennt. Beschlossen wurde allerdings, die Tiefbaumaßnahme in zwei Abschnitten umzusetzen. Zunächst die Erschließung des Baugebietes "Neusorg-West" mit der Kanalisation und der Straßenbaumaßnahme sowie in der nördlichen Eichendorff-Straße. Zeitlich versetzt soll der zweite Bauabschnitt mit dem Ausbau der südlichen Eichendorff-Straße und die in der Entwurfsplanung vorgesehenen Kanalerneuerungsmaßnahmen in Angriff genommen werden. Das Gesamtprojekt bezeichnete Bürgermeister Peter König als eine "riesige Maßnahme", die zu einer wohnbaulichen Veränderung in der Kommune führen werde.
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