Das Jubiläum "70 Jahre Wasserversorgung" in Neusorg nahmen die Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmerbewegung am Sonntagnachmittag zum Anlass, die Wasserversorgungsanlage im Gemeindegebiet Mauswinkel zu besuchen. Zahlreiche KABler waren gekommen, um sich über das für den Bürger selbstverständlichste Lebensmittel Wasser zu informieren. Dass dem Öffnen des Wasserhahns in der Wohnung und der anschließenden Entnahme klaren, sauberen Wassers umfangreiche Aufbereitungsmaßnahmen vorausgehen, war wohl den wenigsten der Gäste bewusst.
Stellvertretender Wasserwart Richard König erklärte, dass Rohwasser in der Vergangenheit aus fünf Quellen gewonnen wurde. Wegen zu naher Lage an der Wohnbebauung und möglichen Belastungen speise Quelle zwei inzwischen nicht mehr ein. Sollten bei Regen zu viele Bakterien in die Oberflächenquellen eingetragen werden, so töte eine nachgeschaltete UV-Anlage im Maschinenhaus diese ab. Das Wasser der Quellen wird in einem Schacht im Pumpwerk aus dem Jahr 1951 gesammelt.
Weiter sei die Wasserversorgung durch zwei Tiefbrunnen sichergestellt. Dem dort gewonnenen Wasser werden in einem Füllkörperoxidator Eisen und Mangan entzogen und mit Hilfe von Sauerstoff Plastikteilchen herausgefiltert. Mit Calciumkarbonat gefüllte Kessel bauen die aggressive Kohlensäure ab und heben den pH-Wert des Wassers auf 8,1 bis 8,2 an.
Das gesammelte Trinkwasser wird abwechselnd über zwei Pumpen mit einer Leistung von 15 Litern je Sekunde zum 750 Kubikmeter fassenden Hochbehälter gefördert. Von dort, aber auch über eine Direktverbindung vom Wasserwerk zum Ortsnetz, wird Neusorg versorgt. In das rund 26 Kilometer lange Ortsnetz sind auch die Orte Riglasreuth und Wernersreuth mit eingebunden.
Richard König wies beim Gang durch die Aufbereitungsanlage aber auch darauf hin, dass die Sicherstellung der Qualität des Trinkwassers bei der gemeindlichen Wasserversorgungsanlage oberste Priorität besitze. Ein Labor entnehme im Beisein des Wasserwarts vierteljährlich Proben und untersuche diese. Die Mitglieder der katholischen Arbeitnehmerbewegung waren überrascht, welcher Aufwand betrieben werden muss, damit das kostbare Nass aus dem Wasserhahn sprudelt.
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