Zum jüngsten Treffen des „Café Zeitlos“ der BRK-Bereitschaft Neustadt am Kulm hatte Betreuerin Anni Priebe einen Besuch in der Neustädter Dreieinigkeitskirche organisiert. Nach dem obligatorischen Kaffeetrinken im BRK-Heim trafen sich die Besucher wenig später in der Neustädter Kirche. Dort wurden sie von der Synodalin Käthe Pühl empfangen. Die verschiedenen Malereien und deren Bedeutung waren anschließend das Thema einer kleinen Andacht. Nach einem gemeinsam gesungenen Lied führte Pühl die Gäste durch die Kirche. Dabei wusste sie auch viele Details über die wechselvolle Geschichte des heutigen evangelischen Gotteshauses zu berichten.
Im Jahre 1413 begannen in Neustadt Mönche des Karmeliterordens mit dem Bau eines Klosters und der Klosterkirche. Im Rahmen der Reformation löste sich 1527 das Kloster auf. Sechs Jahre später fiel die Kirche einem Brand zum Opfer. Sie wurde wieder aufgebaut und ist seitdem eine lutherische Pfarrkirche. Im 18. Jahrhundert erhielt die Stadtkirche ihre heutige Form. Damals wurde sie auch mit den noch heute vorhandenen herrlichen Stuckarbeiten und Deckengemälden ausgestattet.
Überrascht waren die Senioren, als Pühl ihnen hinter dem Altar das Grabmal eines ehemaligen Abtes des Klosters Speinshart zeigte. Sie hatte auch die Geschichte parat, wie das Grabmal eines katholischen Geistlichen in die evangelische Kirche gelangte. Der ehemalige Abt Hans Georg von Gleißenthal wechselte im Jahre 1545 zum evangelischen Glauben. 1580 verstarb er in Speinshart nachdem er vorher mehrere Jahre in Amberg gewohnt hatte. Zunächst wurde sein Grabmal in der Klosterkirche aufgestellt. Später wurde der Grabstein des Abtrünnigen im Brauereigebäude vermauert. 1880 fand man diesen beim Abbruch der Brauerei wieder. Damals entschieden die Verantwortlichen, dieses Grabmal aus rotem Marmor in die evangelische Stadtkirche von Neustadt am Kulm zu überführen.
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