(rpp) Das "Festival Junger Künstler", das alljährlich in Bayreuth stattfindet, genießt international große Anerkennung. Junge Musiker aus 34 Nationen üben miteinander - über Sprachbarrieren hinweg. Und es bewahrheitet sich jedes Mal: Musik verbindet. Denn es entstehen neue Gruppierungen, die miteinander musizieren oder sich in einem bestimmten Musikstil ausdrücken möchten. In Zusammenarbeit mit dem Verein Markgrafenkirchen entstand eine Veranstaltungsreihe, die unter dem Titel "Pilgerpfade ins Paradies" in der Region sieben Konzerte darbot, so auch in Kemnath und zum ersten Mal in Neustadt am Kulm.
Viele Musikliebhaber waren der Einladung in die Kulmstadt gefolgt, um eine besondere Gruppe kennenzulernen. Die "Holzbläser Tel-Aviv" boten Kammermusik in hoher Qualität. Itay Shamir an der Flöte und der kleinen Piccolo Linor Halili an der Oboe, Itay Dayan an der Klarinette, Daniel Wasserman mit dem Horn und Rotem Nir am Fagott sind ein eingespieltes Ensemble, das auch israelische Melodien darbot und mit der europäischen Musik ebenfalls vertraut ist. Ihre meisterhafte Musik umfasste sowohl klassische Stücke als auch die modernere Musik des 20. Jahrhunderts.
Die jungen Künstler beeindruckten mit ihrem professionellen Spiel. Tempowechsel und die Dynamik in den anspruchsvollen Stücken wurden in höchst perfekter Weise eingesetzt. Neben der Serenade in c-Moll von W. A. Mozart präsentierten die Musiker Melodien des israelischen Komponisten Aharon Harlap und von dem Expressionisten Paul Hindemith durchaus auch gewöhnungsbedürftige, moderne Klänge. Für ihr perfektes Spiel und die frischen Interpretationen erhielten die jungen Musiker stets verdienten und langanhaltenden Applaus. Mit ihrem letzten Stück setzten sie nochmals einen Höhepunkt ihrer Darbietungen: Das Stück "Trois pièces brèves" von Jacques Ibert intonierten sie auswendig und unterstrichen es mit einer perfekt einstudierten Choreographie.
Durch das Programm führte ein Sprecher, der als Pilger gewandet, das Konzertprogramm erklärte und die Gäste einlud, das Musikprogramm als "Mitpilgernde auf dem Lebensweg" zu genießen. Er bezog auch die Schönheiten der Neustädter Dreieinigkeitskirche mit ein, verwies auf die Jakobsmuschel, das typische Pilgersymbol und im zweiten Teil des Konzerts auf die vielen Engel. Auch die Künstler waren beeindruckt von dem Kirchenbau, der mit seiner hervorragenden Akustik den musikalischen Vortrag unterstützte. Gerne dankten die Musiker mit einer Zugabe, der berühmten Badinerie von J. S. Bach aus der Suite in h-Moll, für den Applaus und versprachen, wieder kommen zu wollen.
Pfarrer Hartmut Klausfelder bedankte sich für einen außergewöhnlichen Konzertgenuss und wünschte den Besuchern eine gesegnete "Pilgerreise durch ihr weiteres Leben". Zum Abschluss durfte das Publikum in den Choral "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" einstimmen.
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