Zur Feier begrüßte der Vorsitzende des Diakonie-Vereins Pfarrer Hartmut Klausfelder neben den Mitgliedern auch Vertreter der Vereine, des Stadtrats und anderer Organisationen der Kulmstadt. Sein besonderer Gruß galt dem Kindergarten-Team und einigen Gründungsmitgliedern des Vereins. Als Person mit einem besonderen Bezug hieß er Maria Cronenberg willkommen. Ihr Ehemann Ulrich Cronenberg hatte den Verein vor 50 Jahren ins Leben gerufen. Die Idee dafür entstand damals beim Skatspielen, verriet der Pfarrer und Maria Cronenberg bestätigte dies.
Beim Diakonie-Verein dreht sich alles um die Kinder, und so ist er auch Träger des Neustädter Kindergartens. Diakonie heißt: „Dienst, für andere etwas Gutes tun“. Deshalb hatte der Vorstand schon am Nachmittag für die Kinder ein Theater organisiert. Im Jubiläumsjahr hielten noch fünf Gründungsmitglieder dem Verein die Treue. Diese wurden anschließend vom Vorsitzenden mit einer Urkunde geehrt. Sie erhielten dabei ein Buch und ein geistreiches Getränk. Hermann Pühl, der kürzlich verstarb, war besonders in der turbulenten Anfangszeit des Vereins aktiv. Für ihn nahm seine Frau Marga die Urkunde entgegen. Des Weiteren wurden Oswald Dollhopf, Karin Huslig, Johann Dollhopf und Manfred Höllering für ihre langjährige Treue geehrt. Letzterer war viele Jahre als guter Geist im Kindergarten als Hausmeister tätig.
„Mit unseren Mitarbeitern haben wir einen wertvollen Schatz“, lobte Pfarrer Klausfelder. Er selbst sei der einzige, der für seine Arbeit bezahlt wird. Alle anderen arbeiteten ehrenamtlich und opfern viele Stunden ihrer Freizeit für die Allgemeinheit. Dafür gebühre ihnen Dank. In seinem Grußwort bedankte sich Bürgermeister Wolfgang Haberberger ebenfalls bei den fleißigen Verantwortlichen des Kindergarten-Trägers für ihr ehrenamtliches Engagement. Als Anerkennung übergab er dem Geistlichen eine Spende über 500 Euro. „Dies ist ein Vorschuss aus meiner privaten Schatulle. Ich werde heuer wieder einen Kalender mit Bildern aus der Kulmstadt auflegen und die Einnahmen davon bekommt der Diakonie-Verein“, versprach Haberberger.
Im Namen des Kindergarten-Teams lobte anschließend die Leiterin der Einrichtung, Daniela Preißinger, den Verein als Arbeitgeber. Auf ihre Chefs und den Vorstand könnten sie sich in jeder Hinsicht verlassen und sie fänden immer offenen Ohr. Als Dank dafür überreichte sie eine gebastelte Kerze und an jedes Vorstandsmitglied ein kleines Geschenk. Zum Abschluss überraschte der Pfarrer die Anwesenden mit einer Gesangseinlage, bei der er nach der Melodie „Zwei in einer großen Stadt“ einen von ihm geschriebenen Text über das Jubiläum zum Besten gab. Auch der Männergesangsverein „Kulmianer“ stimmte ein Lied an.
Ursprung in Filchendorf
Im Jahr 1968 übte die Regierung Druck aus und die Schulstelle in Filchendorf wurde aufgelöst und in den neu gegründeten Schulverband der Kulmstadt eingegliedert. Das erst acht Jahre zuvor neu gebaute Filchendorfer Schulhaus stand daraufhin leer. Beim Skatspiel mit dem damaligen Pfarrer Ulrich Cronenberg wurde die Idee geboren, dieses Gebäude als Kindergarten zu nutzen. Das Pfarramt Neustadt am Kulm stellte also bei der Gemeinde Filchendorf den Antrag, in deren Schulhaus einen Kindergarten einzurichten.
Bei den darauffolgenden Verhandlungen wurde vereinbart, dass Filchendorf das Schulhaus einem neu gegründeten Diakonie-Verein für eine jährliche Miete von 1500 D-Mark zur Verfügung stellt. Der Verein als Träger musste die anfallenden Kosten für Strom und Heizung tragen. Der damalige Filchendorfer Bürgermeister Hans Schimmel und Pfarrer Cronenberg waren die Initiatoren dieser Entscheidungen. Ende Juli 1969 wurde der evangelische Diakonie-Verein Neustadt am Kulm gegründet. In die Vorstand wählten die Mitglieder Pfarrer Ulrich Cronenberg als Vorsitzenden, Bürgermeister Hans Schimmel, Hans Walter und Hans Köstler aus Neustadt, Karolina Linstädt und Karin Huslig aus Filchendorf sowie Otto Porsch aus Scheckenhof.
Seitdem leiten der jeweilige Ortspfarrer sowie weitere ehrenamtliche Mitglieder des Vorstands die Geschicke des Vereins. Die Trägerschaft für den Kindergarten ist als Hauptaufgabe bis heute geblieben. Das Defizit der Betriebskosten bestreitet heute zu 80 Prozent die Kommune. Im Laufe der vergangenen 50 Jahre hat sich allerdings vieles verändert. So wurde 1995 ein neues Gebäude in Neustadt eingeweiht und der Kindergarten wurde von Filchendorf nach Neustadt verlegt. 2008 wurde er um eine Krippe erweitert und ist heute eine Einrichtung, in der nicht nur Neustädter und Filchendorfer Kinder ihren ersten Lebensabschnitt verbringen.
Der Verein kann auf ereignisreiche Jahre zurückblicken. (ow)
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