Eine Abordnung des Evangelischen Posaunenchores Neustadt am Kulm machte sich vom 8. bis zum 10. Juli mit dem Zug nach Nürnberg auf. Grund war das 100-jährige Jubiläum des Bayerischen Landesposaunenchores. Eigentlich lag die Gründung ja schon 101 Jahre zurück, doch wegen Corona wurden die Feierlichkeiten um ein Jahr verlegt.
In diesem Sommer war es dann endlich so weit. Über 3000 Bläserinnen und Bläser trafen sich in Nürnberg zum gemeinsamen Musizieren. Sie erfreuten die Passanten an verschiedenen Plätzen mit geistlicher und weltlicher Musik. Das Jubiläum und der Gottesdienst standen unter dem Motto „Um Himmels Willen“. Am Sonntagvormittag trafen sie sich dann auf dem Hauptmarkt zur gemeinsamen Probe unter freiem Himmel. Mittendrin waren die zwölf Bläser aus Neustadt am Kulm zu finden. Das Spektakel und die Musik lockte viele Schaulustige und Musikfreunde an. Die gewaltige Musikermasse saß, aufgeteilt in vier Chöre, auf dem Hauptmarkt und wurde von vier Dirigenten gleichzeitig angeleitet.
Beim anschließenden Gottesdienst konnte sich keiner dem herrlichen Volumen der zahlreichen Instrumente verschließen. Die Bässe waren körperlich zu spüren und die Musik brachte Ohren und Körper zum Vibrieren. Es war ein herrliches Erlebnis für die Musiker/innen und die Begleitpersonen gleichermaßen.
Unter diesem Titel war auch Musik zu hören, komponiert extra für dieses Ereignis. Es stammte aus der Feder von Rüdiger Glufke. Getextet hatte Christian Schmidt.
Beim Festgottesdienst am Sonntag las der bayerische Innenminister Joachim Herrmann die Liturgie und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm predigte. Er betonte das Verbindende der Musik. Sie sei ein Hinweis auf die Kraft der Versöhnung, auf Verständigung, auch wenn man verschiedene Sprachen spricht. "Die Musik schafft eine Gemeinschaft, die zur Brücke zwischen den Fronten werden kann!", betonte der Landesbischof. Die Konzerte seien auch ein Ausdruck der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, die so viel Leid erfahren müssen. Er verglich die Kraft der Musik mit den Posaunen der Israeliten, die die Mauern von Jericho zum Einsturz brachten, wie man in der Bibel lesen könne. "So einfach wird es nicht sein, diesen Krieg in der Ukraine zu beenden!", betonte er.
Bei allem Bewusstsein für das Übel in der Welt nahmen die Musiker trotzdem viele wunderbare Erinnerungen mit nach Hause. Mit dem traditionellen Bläsergruß dankten sie den Zuhörern für das Kommen und den Applaus. Das goldene Funkeln der Instrumente sorgte wiederum für zahlreiche Erinnerungsfotos.
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