Bei bester Gesundheit feierte Josef Karl im Caritasheim 95. Geburtstag. Er ist der älteste Herr und der drittälteste Bewohner des Hauses sowie Vorsitzender des Heimbeirats.
Die Gratulanten spitzten ihre Ohren, als der gebürtige Eslarner über die schönen und schlechten Zeiten erzählte. Man hätte eine Stecknadel fallen hören, so aufmerksam waren sie. Außerdem begutachteten sie Karls gut erhaltenen Unterlagen. "Es war eine arme Zeit. Wir liefen barfuß in die Schule." Mit 17 Jahren ging es zum Militär. Der gelernte Steinmetz hat in den folgenden Jahren und der Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde, viel durchgemacht.
Ende August 1947 machte Karl eine Ausbildung bei der US-Polizei in Grafenwöhr. Bereits am 1. Mai 1948 trat er den Dienst bei der Polizei in Neustadt/WN an. Während seiner 36-jährigen Dienstzeit wechselte er zur Verkehrspolizei, die sich damals noch in Neustadt befand. Sein Hauptaugenmerk galt der Radarüberwachung.
Am 27. Mai 1950 heiratete Karl die Neustädterin Liselotte Hüttl. Gemeinsam verbrachten sie 64 Jahre. Seit vier Jahren wohnt der Jubilar im Seniorenheim. Besuch bekommt er von der Nichte samt Familie.
Die Grüße der Stadt überbrachte Rupert Troppmann. "Aber zum 100. Geburtstag kommt ein anderer Bürgermeister", witzelte der Rathauschef. "Aber zittern tu ich heute auch noch nicht", betonte der Jubilar. Für die Pfarrei gratulierte Stadtpfarrer Josef Häring. Überrascht wurde Karl von den stellvertretenden Dienststellenleiter der Verkehrspolizeiinspektion Weiden Cornelius Peter und Jürgen Harwardt. Im Namen der Heimleitung überreichte Romane Podschun einen Präsentkorb.
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