Landrat Andreas Meier und Neustadts Bürgermeister Rupert Troppmann waren sich vergangene Woche in die Haare geraten. Anlass war die Kritik Troppmanns an der Wirtschaftsförderung des Landratsamts und Meiers anschließende Reaktion auf seiner Facebook-Seite (wir berichteten).
Noch vor der Sitzung nimmt Meier die Schärfe aus dem Streit der beiden Christsozialen. "Statements aus dem Bauch heraus abzugeben, ist selten die beste Entscheidung. Manchmal sollte man Dinge erst etwas sacken lassen, um dann angemessen reagieren zu können." Dem Kontrahenten Angriffe in gleicher, persönlicher Währung zurückzuzahlen, sei "völlig unnötig". "Mit diesem Satz hat der Kommentator des Neuen Tages in diesem Fall leider den Nagel auf den Kopf getroffen." "Mit einigen Tagen (und Nächten) Abstand ist dies ein Grundsatz, den ich bei meiner Reaktion auf die Anwürfe nicht nur gegen unsere Wirtschaftsförderin, sondern im Prinzip gegen die gesamte grundsätzliche Ausrichtung meiner Arbeit und der Arbeit des Landratsamtes, leider nicht beachtet habe."
Es sei jedoch dem "Eifer der Tat geschuldet", oder "schlichtweg auch nur menschlich", dass jedem irgendwann einmal der Geduldsfaden reiße, erklärt Meier. "Daran arbeite ich, wenn auch nicht immer erfolgreich. Wem das selbst auch schon einmal passiert ist, der kann das vielleicht nachvollziehen. Jegliche persönlichen Angriffe gegen die Person des Bürgermeisters von Neustadt waren in diesem Zusammenhang ebenso wie die Wortwahl ein Fehler."
Dies alles betreffe wohlgemerkt den Stil, also die Art und Weise seiner Kritik, betont der Landrat. "Auf der rein sachlichen Ebene, nämlich der grundsätzlichen, zukunftsfähigen Ausrichtung der Arbeit des Landratsamtes und der Landkreispolitik halte ich meine Argumentation nach wie vor für gerechtfertigt und auch nachvollziehbar."
Bei den öffentlichen Reaktionen auf die Kontroverse Meier-Troppmann schlagen sich vor allem CSU-Mandatsträger und Mitarbeiter der Verwaltung auf Meiers Seite, einige andere, etwa aus Reihen der Freien Wähler, verteidigen Bürgermeister Troppmann. Als Punktsieger aus dem Streit dürfte bislang keiner hervorgegangen sein. Reaktionen
Der Grafenwöhrer Freie-Wähler-Kreisrat Thomas Schopf war dabei, als Rupert Troppmann im Wirtschaftsausschuss auf die Wirtschaftsförderung des Landratsamts losging. Das möchte er in einer schriftlichen Reaktion, die den Oberpfalz-Meiden vorliegt, nicht bewerten. „Ich möchte auch nicht die vorbildliche Arbeit der Beschäftigten im Landratsamt in Frage stellen. Vielmehr stört mich als Kreisrat und als Landkreis-Bürger das Verhalten unseres Landrats Andreas Meier.“
Wenn man ein Problem mit einer Person habe, sollte das „Face to face“ und nicht per „Facebook“ ausgetragen werden. „Kreisratskollegen mit Bezeichnungen aus dem Tierreich (Platzhirsch, Silberrücken) zu vergleichen, finde ich mehr als unangebracht, bezeichnet doch ein Silberrücken einen alten Gorilla.“ Unliebsamen Mitgliedern das „würdevolle Verlassen der Arena“ nahezulegen, spiegle den Wählerwillen ebenfalls nicht wider. (phs)













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