Beeindruckende Trauerfeier für Ludwig Bayer

In der Stadtpfarrkirche St. Georg schmückte ein Bild des Verstorbenen, umrahmt von einer Hopfenranke, sowie sein Bundesverdienstkreuz den Altarraum. Pfarrer Josef Häring skizzierte im Lebenslauf Bayers, um welch besonderen Menschen es sich gehandelt hatte. „Wir haben ein Gemeindemitglied verloren, das sich immer und überall für den Nächsten eingesetzt hat.“

Auf Wunsch der Familie würdigten nur zwei Redner die Verdienste des Toten. Altlandrat Simon Wittmann, ein enger Freund und Weggefährte, betonte: „Wir, die CSU-Familie in der Stadt und im Landkreis, stehen heute an der Seite der Familie Bayer. Es ist eine große Persönlichkeit des Landkreises von uns gegangen.“ Wittmann sprach auch im Namen von Landrat Andreas Meier, des CSU-Kreisvorsitzenden Stephan Oetzinger und des ehemaligen Landtagsabgeordneten Georg Stahl.

„Das, was die Bundeskanzlerin in ihrer Grundsatzrede am 3. Oktober betonte, vertrat Ludwig Bayer von Jugend an: Freiheit, Demokratie, Verantwortung für Familie und Gesellschaft.“ Wittmann erinnerte an die gemeinsame Zeit in der Jungen Union, als man zusammen den größten Kreisverband innerhalb Bayerns schuf. „Ludwig war ein sozialer Mensch, bei dem Menschlichkeit groß geschrieben wurde. Ich verliere einen politischen Weggefährten, der mich über 45 Jahre begleitet hat und der Verantwortung dafür übernahm, was er sich vertraut gemacht hatte.“

Für Bürgermeister Rupert Troppmann war es sichtlich schwer, für den verstorbenen Freund Worte zu finden. „Ich war mehr als erschüttert als ich erfuhr, dass Ludwig seinen letzten Kampf verloren hat. Ich wollte es nicht glauben, dass dieser Mann, den ich seit Jahrzehnten als engagierten Vordenker, Arbeiter, Ideengeber voller Kraft und Überzeugungsgeschick gekannt habe, plötzlich nicht mehr unter uns sein soll.“ Troppmann bezeichnete Ludwig Bayer als Familienmenschen, dem seine Frau und die Kinder alles bedeuteten.

Auch seine Arbeit als Bewährungshelfer prägte den Verstorbenen, der sich immer und ständig für seine Schützlinge einsetzte. „1978 wurde er mit 31 Jahren als jüngster CSU-Kandidat in den Stadtrat gewählt, dem er 36 Jahre angehörte. Er war im Laufe dieser Zeit in allen Ausschüssen vertreten und brachte sich mit Leidenschaft in die Kommunalpolitik ein. Dein Mann, euer Vater und Großvater hat großartige Spuren in unserer Stadtgeschichte hinterlassen", wandte sich Troppmann an die Familie.

„Ludwig hatte Ideen und Visionen, er war der Initiator und Erfinder vieler Aktionen und Einrichtungen in Neustadt, war oftmals seiner Zeit voraus, war sozusagen ein Vordenker für unsere Stadt." Dabei fielen Stichworte wie Trimm-Dich-Pfad, Jugendblaskapelle und Musikschule, Weihnachtsmarkt, Hobbykünstlermarkt, Weihnachtsbeleuchtung.

Bayer war Mitbegründer der Kulturfreunde Lobkowitz und Initiator der ersten Schuldnerberatung in Neustadt. Zuletzt entdeckte er seine Begabung für die Malerei.“ Zusammenfassend bemerkte Troppmann: „Ludwig hat in unserer Stadt Spuren hinterlassen, die uns immer an ihn erinnern lassen. Aber seine Zeichnungen sind persönlich und einzigartig, so einzigartig wie Ludwig nun einmal war. Wir nehmen heute Abschied von einem großartigen Mann, der alle Dinge, die er anpackte mit Leidenschaft machte, dessen Lebenswerk unsere Stadt über Jahrzehnte mitgeprägt hat, und persönlich muss ich Abschied von einem guten Freund nehmen.“

Den Trauergottesdienst begleiteten eindrucksvoll die Stadtkapelle Neustadt unter der Leitung von Karl Wildenauer, Verena Uhl (Gitarre und Gesang) sowie Doris Weber (Querflöte).

Auf dem Weg zum Friedhof erklang auf Wunsch des Verstorbenen kein Trauermarsch, sondern beschwingte Blasmusik.

Die Trauerfeier für Bürgermedaillenträger Ludwig Bayer war eine der größten in den vergangenen Jahren in Neustadt.

Bild: krb