Neustadt an der Waldnaab
06.02.2020 - 10:04 Uhr

Bildung im Landkreis Neustadt/WN von A bis Z

Das Landratsamt gibt eine neue Broschüre rund ums Thema Vorschule, Schule, Ausbildung, Arbeitsmarkt und Weiterbildung heraus. Sie enthält einige Überraschungen.

Eine neue Publikation blickt hinter die Kulissen der Bildungsstätten im Landkreis. Archivbild: Petra Hartl
Eine neue Publikation blickt hinter die Kulissen der Bildungsstätten im Landkreis.

"NEW lernt nie aus" steht auf der neuen Broschüre, die das Sachgebiet Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung am Landratsamt erstellt hat. Das 28-seitige Heft nennt sich "Faktencheck Bildung" und wurde mit Mitteln von Bund und EU erstellt. Am Mittwoch konnten Kreisräte erstmals darin blättern.

Der Inhalt mutet auf den ersten Blick anstrengend an: Tabellen, Grafiken, Diagramme. Sieht man sie näher an, geben sie aber interessante Zahlen preis. Etwa, dass die Mittlere Reife mit rund 43 Prozent der häufigste Schulabschluss im Landkreis ist. Das Abitur liegt erst an dritter Stelle hinter dem "Quali".

Vor allem die Lobkowitz-Realschule in Neustadt/WN boomt. Kreiskämmerer Alfons Bauer rechnet demnächst mit sechs Eingangsklassen. Das läuft wohl auf eine Erweiterung hinaus, ließ auch Landrat Andreas Meier im Kreisausschuss durchblicken.

Etwa 13 Prozent der Kinder im Landkreis werden später als mit sechs Jahren eingeschult, rund 1,5 Prozent früher. Nur rund 5 Prozent der Grundschüler nehmen das Angebot der Mittagsbetreuung wahr, 19 Prozent allerdings offene Ganztagsangebote.

Die Übertrittsquote ans Gymnasium lag 2018/19 bei 23 Prozent, an die Realschulen bei 33 Prozent. Zuletzt wiederholten 51 Kinder eine Klasse quer durch die Schularten. Auffallend: In den Klassen 7 bis 9 wechseln immer mehr Mädchen und Buben die Schulart. Vor vier Jahre lag die Quote bei 4,5 Prozent, 2019 bei 7,2 Prozent. In den Zahlen sind allerdings nicht die Landkreis-Kinder an Weidener Schulen enthalten.

2018 gab der Landkreis 13,9 Millionen Euro für Schulen aus. Das sind 15 Prozent des Verwaltungshaushalts. Dazu kommt die digitale Million für schnelles Internet. "Bis Ende des Jahres verfügen alle Schulen in unserer Trägerschaft über 1-Gigabit-Anschlüsse", kündigte Landrat Andreas Meier an.

Die Broschüre enthält auch eine Übersicht zu Rahmenbedingungen für Bildung. Dazu gehören der Arbeitsmarkt und die Zuwanderungsstruktur. Letztere zeigt, dass die Tschechen die stärkste Ausländergruppe bilden, vor Rumänen, Türken, Syrern und US-Amerikanern. Rechnet man den Truppenübungsplatz Grafenwöhr dazu, dürften die Amerikaner noch wesentlich weiter vorne landen. Insgesamt machen Ausländer 4,5 Prozent der Landkreisbevölkerung aus.

Der "Faktencheck Bildung" enthält ferner Aufschlussreiches über informelle Bildung außerhalb von Hörsälen, Werkstätten und Klassenzimmern. Dazu gehören Bibliotheken. Kurios: Die Zahl der Entleiher sank von 7053 (2016) auf 6879 (2018). Aufwärts geht die Tendenz nur bei Lesern ab 60 Jahren.

Die Publikation richtet sich nicht an eine einzelne Zielgruppe. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und soll als Nachschlagewerk und Impulsgeber verstanden werden.

NEW Life, NEW Name:

Im Volksmund ist es die Krankenpflegeschule auf dem Felix. Prätentiöser klingt schon „NEW LIFE – Akademie für Aus-, Fort- und Weiterbildung“. Der Gesetzgeber verlangt für diese Einrichtung nun nicht nur einen neuen Namen, sondern streng genommen eine Neugründung unter dem Dach der Kliniken Nordoberpfalz AG. Hintergrund ist das neue Pflegegesetz, wonach in den ersten beiden Jahren nicht mehr zwischen Kranken- und Altenpflege unterschieden wird (Generalistik). Ausbildungen nach der alten Trennung sind zwar theoretisch noch bis Ende 2024 möglich, danach muss aber nicht nur eine neue Berufsfachschule, sondern auch ein neuer Name her. Die Regierung der Oberpfalz fordert dazu von den kommunalen Trägern bis Ende März die Beschlüsse. Der Kreisausschuss lieferte sie einstimmig. Demnächst heißt die Akademie „NEW Life“ folglich „Berufsfachschule für Pflegefachfrau/-fachmann“. Derzeit werden dort im Schnitt 175 angehende Kranken- und Kinderkrankenpfleger ausgebildet. (phs)

 
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