Einem altgedienten Stadtrat wie Josef Arnold stehen die Faust-Worte beinahe in Leuchtschrift auf der Stirn: „Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Der CSU-Mann beklagt, dass beim Osram- und Tritschler-Gelände - wie auch bei Altenstadts Bleikristall-Ruinen - seit Jahrzehnten Untersuchung auf Untersuchung folge. „Es geht nur in Trippelschritten weiter“, sagt er zu dem Minister der Freien Wähler. Für Arnold gibt es eigenem Bekunden nach nur eine Lösung: Der Staat muss finanziell in die Bresche springen, um den verseuchten Boden auszutauschen.
Dem widerspricht Glauber vehement. Der Staat könne nicht Steuergelder einsetzen, während es Eigentümer gebe, die primär für den Schaden zuständig seien. Arnold winkt ab: Die Eigentümer seien nicht greifbar. Das bestätigen für das Tritschler-Gelände auch die Vertreterinnen des Landratsamtes, Constanze Schmucker und Larissa Wegmann.
Glauber, der im Rahmen des Wahlkampfs Station in Neustadt macht, sucht im Gespräch mit Bürgermeister Sebastian Dippold und mehreren Stadträten zu überzeugen, dass mit der angestoßenen Bodensanierung längerfristig der Weg durchaus frei werden könne für eine Landesgartenschau. Das Gelände sei in jedem Fall „prädestiniert“ dafür. Die zurückliegende Bewerbung sei zwar gescheitert, aber eine Landesgartenschau könne nun einmal nicht auf verseuchtem Boden ausgerichtet werden. Darum sei es so wichtig, die Bodensanierung auf den Weg zu bringen.
Glauber will der Herbstsitzung der bayerischen Gesellschaft zur Altlastensanierung (GAB) nicht vorgreifen, sagt er, geht aber davon aus, dass diese den Förderantrag des Landkreises positiv bescheidet, wenn er sagt, dass er voraussichtlich im Herbst „gern wieder kommt“. Die Bewilligung entsprechender Mittel wäre der Einstieg in die Bodensanierung, die wiederum Voraussetzung für jede künftige Nutzung ist.
Laut Constanze Schmucker, Referatsleiterin Bauwesen und Umweltschutz am Landratsamt, läuft bei Tritschler derzeit die Sanierungsuntersuchung (heißt: was ist wo wie schwer verseucht), beim Osram-Gelände sei man schon bei Details. Zu den Skeptikern wie Arnold sagt Glauber: „Fangen wir mit Teil eins an (der Bodensanierung, Anm. d. Red.), dann sehen wir weiter.“
Bürgermeister Sebastian Dippold äußert die Hoffnung, der Minister möge auch nach dem Wahlkampf den Weg nach Neustadt finden. Schließlich habe die Fläche „Riesenpotential“, das einzige Problem sei der „Dreck im Boden“. Der Bundestagskandidat der Freien Wähler, Tobias Groß, der der Ministerbesuch moderiert, sieht die Sache „auf einem guten Weg“, sagt er.















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.