Neustadt an der Waldnaab
21.06.2018 - 16:19 Uhr

"Wir brauchen eine Revolution"

„Nehmen Sie Ihre Anlagen keinesfalls vom Netz“, raten unabhängige Experten den Betreibern älterer Photovoltaik-Anlagen, für die die Förderung ausläuft. Der Grund ist simpel: Der Strom aus diesen Anlagen ist billig und klimaschonend.

Zwei, die für eine Energierevolution brennen: Sebastian Zirngibl (Energieagentur Regensburg), stehend, und Matthias Rösch (etz Nordoberpfalz GmbH) sprachen bei einer Veranstaltung der IHK Regensburg über die Zukunft der Photovoltaik. eig
Zwei, die für eine Energierevolution brennen: Sebastian Zirngibl (Energieagentur Regensburg), stehend, und Matthias Rösch (etz Nordoberpfalz GmbH) sprachen bei einer Veranstaltung der IHK Regensburg über die Zukunft der Photovoltaik.

(eig) Von UN-Generalsekretär António Guterres stammt der Satz: „Wir brauchen eine Energie-Revolution.“ Und nichts weniger fordern die beiden Referenten Matthias Rösch und Sebastian Zirngibl, die auf Einladung der IHK Regensburg in der Stadthalle vor einem vollen Saal interessierter Privatleute und Unternehmer über die Zukunft der Photovoltaik gesprochen haben.

Beide brennen für die klimaschonende Stromerzeugung, beide sind Geschäftsführer unabhängiger Energieagenturen in der Nordoberpfalz, die sich der plattformübergreifenden Beratung verschrieben haben. Rösch leitet die etz Nordoberpfalz GmbH, Zirngibl die Energieagentur Regensburg e.V., beides sind gemeinnützige Anlaufstellen rund um das Thema Energie, die auch Bürgersprechstunden in den Landkreisen Neustadt/WN, Tirschenreuth und der Stadt Weiden anbieten.

Rösch wie Zirngibl bezeichneten die Photovoltaik als eine „unschlagbar günstige Form der Energiegewinnung“, und das auch dann, wenn 2020 die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die ersten Anlagen auslaufe.

Beide appellierten, keinesfalls Anlagen vom Netz zu nehmen und verstärkt den gewonnenen Strom selbst zu nutzen. Die dafür notwendige Speichertechnologie mache derzeit enorme Fortschritte; sie sei inzwischen so marktreif, dass sich größere Speicher selbst finanzierten. Schon eine kleinere Speicheranlage ermögliche heute etwa 60 Prozent weniger Strombezug aus dem öffentlichen Netz.

Wie notwendig es ist, den Verbrauch von Netzstrom zu reduzieren, der aktuell noch zu mehr als zwei Dritteln aus nicht erneuerbaren Energien stammt, suchte Zirngibl deutlich zu machen. Der deutsche „Overshoot Day“, der Erdüberlastungstag, also der Tag im Jahr, an dem die deutsche Bevölkerung auf Kosten ihrer Kinder lebt und wirtschaftet, war heuer am 2. Mai. Leider bewege sich hier noch viel zu wenig, sagte Zirngibl.

Wie selbst nutzen?

Aber wie den Strom der eigenen PV-Anlage selbst nutzen? Die Referenten sehen großes Potential in der Nutzung und Speicherung über ein Elektroauto bzw. als Heizstrom zum Beispiel über eine Wärmepumpe, aber auch als Zukunftsvision im Handel zwischen Privatpersonen, etwa über Online-Marktplätze.

 
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