Schüler aus dem Landkreis Neustadt/WN haben bald die Möglichkeit in ihrer Freizeit mit dem Deutschland-Ticket durch das Land zu reisen. Einem Wochenendausflug mit Schulfreunden nach Regensburg oder einem Berlin-Trip steht dann nichts mehr im Wege. Der Kreisausschuss beschloss einstimmig, das Budget ein wenig aufzustocken und allen Schülern, die ein Anrecht auf eine kostenfreie Schülerbeförderung haben, statt dem bisher üblichen Schülermonatsticket das Deutschlandticket zu gewähren. Rund 3000 Schüler hätten das Ticket zum Start des nächsten Schuljahres automatisch bekommen. 386 Kinder und Jugendliche wären aber leer ausgegangen.
Warum die einen Schüler das 49-Euro-Ticket bekommen hätten und andere wiederum nicht, hat mit dem Preis der Fahrscheine zu tun. "Der Staat gewährt Gemeindeverbänden pauschale Zuweisungen zu den Kosten der notwendigen Beförderung der Schülerinnen und Schüler an Grundschulen, Mittelschulen und Förderschulen auf dem Schulweg", heißt es auf der Webseite des Freistaates Bayern. Im Rahmen der Pauschalen wird aber nur das günstigste Ticket berücksichtigt.
Günstiger als das Monatsticket
Für den Großteil der Schüler – rund 3000 sind es an der Zahl – kosten die regulären Schülermonatskarten im Regelfall je nach Entfernung zwischen 58,50 und 112,50 Euro, berichtet Marcel Weidner, Pressesprecher des Landratsamts. Für diese wäre das 49-Euro-Ticket ab September günstiger, als das Schülermonatsticket.
Für 386 wäre das aber nicht der Fall. Laut Weidner handele es sich "in erster Linie um Schülerinnen und Schüler, welche aus den Landkreisrandgemeinden wie Schirmitz und Pirk nach Weiden in die Schule gehen". Die Monatskarten der Kinder und Jugendlichen kosten insgesamt weniger als 49 Euro. Hier stockt der Landkreis nun auf und setzt für die restlichen vier Monate des im September beginnenden Schuljahrs im Haushalt eine Summe von rund 13.000 Euro an.
Keine Benachteiligung
Landrat Andreas Meier begründet die Entscheidung: "Uns ist es wichtig, dass kein Schüler und keine Schülerin benachteiligt wird. Deshalb ermöglichen wir allen gleichermaßen, die Vorteile des ÖPNV zum bestmöglichen Preis nutzen zu können." Hier soll laut eines Schreibens auch ein deutliches Signal in Bezug auf eine bevorzugte ÖPNV-Nutzung gesendet werden, die ohnehin angestrebt werde.
Das Deutschlandticket bekommen ab September 2023 alle Schüler, für die eine Beförderungspflicht des Landkreises besteht. Das ist der Fall, wenn der Weg zur Schule, für Kinder und Jugendliche der Jahrgangsstufen 1 bis 4 länger als zwei Kilometer und ab der Jahrgangsstufe 5 länger als drei Kilometer ist. Die Beförderungspflicht besteht bis einschließlich der 10. Jahrgangsstufe. Diejenigen, die also bisher kein Monatsticket von der Schule erhalten haben, bekommen auch kein Deutschlandticket.
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