Nicht um Wahlkampf und Politik, sondern um die Wertschätzung des Ehrenamts ging es beim Ehrenamtsempfang der Neustädter SPD am Sonntagvormittag im AWO-Heim. Zahlreiche Vertreter von über 80 geladenen Vereinen und Organisationen spendeten am Ende dem Laudator, Dritten Bürgermeister Heribert Schubert, nach starker Rede großen Applaus.
SPD-Ortsvorsitzender Sebastian Dippold freute sich, dass so viele Vertreter aus den unterschiedlichsten Bereichen, vom Schutz und Sicherheit für die Bevölkerung, über kirchliche und soziale Organisationen, vom Kultur- und Brauchtum, über Umwelt und Naturschutz, bis zur Jugend und den Sport gekommen waren. Den traditionsreichen Ehrenamtsempfang gebe es seit über 24 Jahren. „Er soll zum einen die Wertschätzung des Ehrenamts zum Ausdruck bringen, als auch die Gelegenheit zum persönlichen Austausch untereinander bieten“.
"Eine Gesellschaft mit Ehrenamt ist eine deutlich bessere Gesellschaft." Diese Tatsache stand für Schubert außer Frage. „Es ist jene Form von Gesellschaft, die unser Zusammenleben menschlich macht, ihm Wärme gibt und als Gemeinschaft letzten Endes zusammenhält“. Man könne es gar nicht oft genug sagen, brachte er es auf den Punkt: “Ehrenamtliche Arbeit ist nicht nur unbezahlt, sie ist auch unbezahlbar.“ Schon deshalb sei es wichtig und richtig, die Bereitschaft der Menschen, sich füreinander einzusetzen, sinnvoll und gezielt zu fördern und anzuerkennen, wie das die Verantwortlichen der Kreisstadt seit Jahren täten.
Diese Anerkennung gelte nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch hinsichtlich der Würdigung und Wertschätzung, sowie Aufmerksamkeit und Zusammenhalt gegenüber allen Vereinen und Organisationen in der Stadt. Auch in Zukunft müsse dem demografischen Wandel, den sich verändernden Familienstrukturen und dem allgemeinen Trend zur Absonderung und Anonymität mit entsprechenden Mitteln und Projekten entgegengewirkt werden. „Allen muss klar sein, welche Kraft die ehrenamtliche Arbeit für das Glück des anderen und in der Summe für uns als Gesellschaft hat“.
Menschlichkeit, Zuwendung, Einfühlungsvermögen, Zeit, ein offenes Ohr oder ein Lächeln für andere: „Das sind Dinge, die man nicht staatlich verordnen kann“, stellte der Redner fest. Szenenapplaus brandete auf, als Schubert zum Thema Übergriffe auf Ehrenamtliche kam. „Beleidigungen, Drohungen, Hass und Gewalt gegen kommunale Amts- und Mandatsträger, Polizei, Rettungskräfte und Ehrenamtliche sind nicht hinnehmbar. Es kann nicht sein, dass eben diese Menschen, die sich vor Ort einsetzen, vermehrt Opfer von Beleidigungen, Pöbeleien und Übergriffen werden“.
Hier seien alle gefordert. Er ermutigte dazu, sich davon aber nicht abschrecken zu lassen und sich weiterhin einzubringen. “Wir werden so schnell nicht das Handtuch werfen“. Mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen stellte er fest, dass die Städte und Gemeinden die Keimzellen politischer Arbeit und die Bürgermeister und Mandatsträger der Schlüssel zur Demokratie seien. Verbunden mit dem Zitat von Max Frisch „Demokratie heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen“, bekräftigte er die Tatsache, dass die anwesenden Ehrenamtlichen genau das täten: „Das Eintreten für unsere Mitmenschen, ist ein Eintreten für die Gemeinschaft und damit helfen sie anderen und sich selbst“.
Menschlichkeit, Zuwendung, Einfühlungsvermögen, Zeit, ein offenes Ohr oder ein Lächeln für andere: Das sind Dinge, die man nicht staatlich verordnen kann.
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