Die Kreisstadt hat die erste E-Carsharing-Station im Landkreis, verkündet Bürgermeister Rupert Troppmann. Nach der ersten E-Tankstelle, den E-Bike-Ladestellen sei die Station in der Tiefgarage "Am Schmidrangen" ein weiterer Baustein für die Mobilität in der Zukunft.
Autofahren mit AC/DC, also mit Wechsel- und Gleichstrom. In Neustadt könne man - um im Wortspiel zu bleiben - statt einem "Highway to Hell" ("Fernstraße in die Hölle") einen "Highway to Future" ("Fernstraße in die Zukunft") kreieren. Der Rathauschef dankte dem Stadtrat, welcher diesen Weg mitgehen und Zeichen setzen würde, dass Neustadt auch in ökologischer Hinsicht seinen Namen als Kreisstadt gerecht wird. Es werde sicher wieder Skeptiker geben, welche diese Idee für "eine Spinnerei" halten. "Da spinne ich gerne", sagte Bürgermeister Troppmann. "Denn wenn wir, die öffentliche Hand, nicht den Mut haben, etwas auszuprobieren, dann können wir noch so viele Gesetze für die Natur schreiben, aber es passiert in der Praxis sehr wenig."
Eigenen Weg gehen
Sein Appell: "Lassen wir uns in den ländlichen Regionen nicht immer die Vorstellungen in Sachen Umweltschutz von den Großstädten aufdrängen. Wir können selber entscheiden, was und auf welche Art wir unsere Region erhalten." Sie hätten diesen Mut bewiesen und innovative Partner, den Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz (ZV KVS) und die Vereinigten Sparkassen Eschenbach-Neustadt-Vohenstrauß als Sponsoren gefunden.
"Wir haben die Installation gestemmt und werden, die Stromkosten tragen", so der Rathauschef. "Doch die Telekom hat uns vergessen." Wäre das Landkreissiedlungswerk mit dem findigen Kommunikationselektriker Toni Scheidler nicht gewesen, stünden man ohne Internetanbieter vor dem Prachtstück.
Landrat Andreas Meier lobte den Mut, den Gedanken umzusetzen: "Es war eine richtige Entscheidung." Er selbst habe noch kein E-Auto gefahren und werde mal "einchecken". Die ersten Fahrzeuge würden viel gebucht und die Bevölkerung werde die Berührungsängste auch hier überwinden, freute sich Sandra Schmidt vom Zweckverband. Das E-Carsharing-Fahrzeug stehe für die Bevölkerung zum Ausleihen bereit. Unterstützt wird die Stadt vom ZV KVS und der E-Wald GmbH.
Registrieren und los
Das rein elektrische Fahrzeug, ein BMW i3, kommt bis zu 300 Kilometer weit und ist 150 Kilometer pro Stunde schnell. Seinen Standort hat der 170 PS starke E-Flitzer in der Tiefgarage. Um das Fahrzeug zu nutzen, ist eine Registrierung auf www.e-wald.eu notwendig. Wenn die Formalitäten erledigt seien, brauche nur noch im Netz gebucht werden. Nähere Auskunft gibt es im Vorzimmer des Bürgermeisters. Der Verleih kostet pro Stunde 3,99 Euro, ein ganzer Tag 19 Euro. Der Ökostrom ist an allen E-Wald-Ladesäulen inklusive.
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