Neustadt an der Waldnaab
29.03.2019 - 11:07 Uhr

Erziehungsberufe brauchen Männer

Kann es gelingen, mehr junge Männer zur Wahl eines Erziehungs- und Pflegeberufes zu motivieren? Am Boys' Day ist dies versucht worden.

Am Boys´Day konnte der Rolli-Führerschein erworben werden. Bild: Bühner
Am Boys´Day konnte der Rolli-Führerschein erworben werden.
Auch Wiedebelebung stand auf dem Programm. Bild: Bühner
Auch Wiedebelebung stand auf dem Programm.

„Es gibt eigentlich keine reinen Männer- oder Frauenberufe“ sagte Anton Dobmayer, Schulleiter des Staatlichen Berufsschulzentrums Neustadt/WN bei der Begrüßung der Gäste am Boys´ Day in seinen Schulen. Für Dobmayer sei es ausschließlich wichtig, dass jemand für eine Tätigkeit geeignet sein muss. „Ich wünsche mehr Jungen in Erziehungsberufen“, sagte der Schulleiter und verwies auf Männerquoten von 5, 10 und 30 Prozent in seinen Berufsfachschulen. Damit möglichst viele junge Männer sich durch eigene Erlebnisse darüber Gedanken machen können, hat sich das Staatliche Berufsschulzentrum am Boys' Day beteiligt.

30 angehende Schulabsolventen waren gekommen, um die Ausbildungen an den Berufsfachschulen für Sozialpflege, Kinderpflege und Ernährung und Versorgung kennenzulernen. Einen ganzen Vormittag lang verschafften sich die Schüler mit praktischen Übungen einen Eindruck von diesen Tätigkeiten. Es wurde experimentiert, gebacken und musiziert. Groß war das Interesse am Erwerb des Rollstuhlführerscheins. Dabei mussten sowohl Aufgaben beim Sitzen im Rollstuhl selbst als auch beim Schieben eines besetzten Rollstuhls erledigt werden. Wiederbelebung wurde im Ersten-Hilfe-Bereich geübt. Im Workshop „Plötzlich alt“ konnten die Schüler Bewegungs- und Sinneseinschränkungen im Alter kennenlernen. Unter anderem waren Aufgaben mit „Grüne- und Graue-Starbrillen“ oder mit Alterssimulationshandschuhen zu erledigen.

Das Berufliche Schulzentrum Neustadt war eine von 29 Einrichtungen, die sich am diesjährigen Boys' Day beteiligten. Auf 128 Schnupperplätzen warben die Einrichtungen um männliche Erziehungs- und Pflegeberufe.

Auch der Geschäftsführer der Arbeitsagentur Weiden, Thomas Würdinger, betonte die dringende Notwendigkeit, mehr Männer in Erziehungs- und Pflegeberufen zu gewinnen. „Häufig ist es so, dass Kinder erst in der Kindergrippe, dann im Kindergarten und später in der Grundschule noch nie einen Mann erlebt haben“ bedauerte Würdinger.

 
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