„Ach wie gut, dass niemand weiß…“ ist der Name des Stücks, das von der Schauspielgruppe des Neustädter Gymnasiums in der Aula der Schule aufgeführt wurde. Jeder Märchenerfahrene kann den Satz der zwergenhaften Figur mit den Worten „…dass ich Rumpelstilzchen heiß‘“ beenden, doch diesmal wusste Rumpelstilzchen tatsächlich mehr als alle anderen. Die Märchen-GmbH gerät in eine Krise, denn die Absatzzahlen sind im Keller und es scheint, als wolle niemand mehr die angestaubten Geschichten von Schneewittchen, Aschenputtel und Co. lesen. Modernisierungsmaßnahmen müssen her und Hexe Raffzahn, die Betriebsratsvorsitzende, erklärt, wie diese aussehen müssen, um die Märchen wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen.
Sehr realitätsnah geht es dabei konkret um Personalabbau, Typveränderung und den Angleich der veralteten Märchensprache an den modernen Jugendslang. Die einzelnen Abteilungen sind dabei äußerst kreativ. Rumpelstilzchen durchschaut dabei als Einziger die Person, die ein doppeltes Spiel treibt, doch niemand hört ihm wirklich zu.
Mit ganz zauberhaften Kostümen und Bühnenbildern haben die kleinen und großen Schauspieler das Publikum in eine vom Alltag verdrängte Märchenwelt entführt und auf wundersame Weise war man Teil des Geschehens. War der Zuschauer eben noch fasziniert von Schneewittchen und den sieben Zwergen oder dem Wolf und Rotkäppchen, so durchbrachen diese Welt Elemente wie Alexa, die als irritierte Märchenerzählerin fungierte, oder Max Mustermann, der die Zuschauer mit seinen Werbeeinlagen zum Lachen brachte und an die Realität erinnerte.
Auch streitende Feen, eine intrigante Hexe Raffzahn, die als Moderatorin durch die Märchenwelt führte, und die Möglichkeit, Rotkäppchens Großmutter aufgrund von Sparmaßnahmen in ein Altenheim abzuschieben spiegelten die Wirklichkeit wider Dornröschen und Aschenputtel zeigten, dass auf der Bühne alles möglich ist und Prinzessinnen durchaus von zwei großartigen Männern gespielt werden können.
Das engagierte Rumpelstilzchen hatte viel zu tun, den Märchenbewohnern von seiner Entdeckung zu berichten bzw. erst einmal erhört zu werden, aber insgesamt wäre es ja kein Märchen über ein Märchen, wenn die Geschichte am Ende nicht gut ausginge oder - wie die „nanny goat“ - früher „die alte Geiß“ - sagen würde: „Hey Kids, Happy End, lass rocken!“



















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