"Du hast etwas an Umfang zugenommen", stellt Haberzeth mit einem fachmännischen Blick fest, als sie diesmal Max Pregler unter die Arme greift. Der Elferrat des Neustädter Faschingsvereins hat ein bisserl mehr auf den Rippen, als noch in der vergangenen Session. Er gehe zurzeit wieder zur Schule und habe wenig Freizeit für Sport, erzählt er, während Maria Haberzeth die Nadeln umsteckt.
Die 45-Jährige prüft nicht etwa die Fitness der zehn Herren, sondern ist Schneiderin, die sich um die Änderung der Uniformen der Neustädter Elferräte kurz vor dem Start in die neue Saison kümmert. Und da gibt es einiges zu tun. Denn die Anzüge müssen tadellos sitzen.
Der Reihe nach treten die Jungs während des Trainings zum Showtanz in der Grundschulturnhalle bei ihr an. Haberzeth begutachtet kritisch, was sie ändern muss, lässt die Herren die Arme heben oder sich drehen und steckt die gelben Westen mit Nadeln ab. Die in Georgenberg lebende gebürtige Slowakin kümmert sich seit 25 Jahren neben ihrem Beruf um die Uniformen und Kostüme verschiedener Faschingsvereine und dabei unter anderem auch um die der Neustädter.
Über mangelnde Arbeit kann sie sich nicht beklagen. Haberzeth hat früher in der Neustädter Brautgalerie gearbeitet und kam so mit den Faschingsprinzessinnen und Faschingsvereinen in Kontakt. "Neben meinem Beruf brauche ich etwas Kreatives", meint sie. In den Sommermonaten ändert sie Brautkleider und nach der Hochzeitssaison Faschingskostüme. Von der Kürzung der Uniformhosen bis zur Änderungen von Westen und Ornat oder Gardekostümen: "Ich mache eigentlich alles. Je komplizierter, desto lieber", lacht sie.
Sie liebt die handwerkliche Herausforderung und ist mit großem Spaß bei der Sache. Sie gibt alles, damit nicht nur die Elferräte bei ihren Auftritten eine gute Figur abgeben.
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