Wer veranstaltet ein Fest mit Preisen zum Selbstkostenpreis? Siedlergemeinschaft und Arbeiterwohlfahrt kamen auf diese Idee, weil sie etwas zum Wohle der Mitglieder und der Allgemeinheit tun wollten, ohne den großen Reibach zu machen. Dies betonte auch Siedlervorsitzender Arthur Weber in seiner Begrüßung. Die Premiere des „1-Euro-Fest“ wurde zum Renner.
„Das herrliche Wetter spielte natürlich eine Rolle“, zog AWO-Vorsitzender Franz Witt am Ende eine positive Bilanz. „Es hätte nicht besser laufen können. Ich bin rundherum zufrieden“, freute sich auch Cheforganisator und Obersiedler Weber etwas abgekämpft beim Festabbau. Er dankte den gut 20 Helfern. „Ohne sie wäre so eine Festorganisation gar nicht möglich gewesen“.
Bereits kurz nach Beginn bildeten sich Wartschlangen an der Kuchentheke. Waltraud Rittich und Ulla Peter hatten beim Bonverkauf alle Hände voll zu tun. Der kostete fünf Euro und war 5 Speisen oder Getränke wert. Innerhalb kurzer Zeit waren die zwölf gespendeten Kuchen an den Mann und die Frau gebracht. Auch die selbst zubereiteten Brotaufstriche, von Feta, über Leberwurst-Gurken bis zur Grünkern, kamen bestens an.
Voll beschäftigt waren auch Otto Schmidt, Siegfried Meiler und Anton Meister am Grill. 200 Paar Bratwürste und 30 Paar Knacker gingen sprichwörtlich weg wie die warmen Semmeln. Auf Meisters Initiative wurde ausnahmsweise einmal neben Bratwürsten kein Fleisch aufgelegt, sondern Knacker. Die beiden gegrillten Hälften servierten sie auf Regensburger Art mit süßem Senf, Ketchup und Meerrettich bestrichen und mit Röstzwiebeln und Essiggurken garniert. „Eine Wohltat für den Gaumen“, war nicht nur Meisters Meinung.
Auffallend war, dass vor allem viele ältere Neustädter den Weg in den AWO-Garten gefunden hatten. Die Temperaturen waren warm, unter den Neustadtdächern jedoch erträglich. Siedler-Vize Lothar Trauner unterhielt die Gäste als Alleinunterhalter. Erna Meißner trug mit ihrem bunt geschmückten Kinderwagen und ihrer Puppe Lotte auch ihren Teil zur guten Stimmung bei.
Aus dem Zapfhahn ließ Josef König kühles „Flosser Helles“ fließen. Walter Rögner und Karl-Heinz Bock kümmerten sich um die alkoholfreien Getränke aus dem Kühlwagen der Brauerei. Die Festgäste ließen es sich schmecken und spendeten den Organisatoren ein dickes Lob. „Wo bekommt man schon eine Bratwurstsemmel und eine Halbe Bier für zwei Euro?“, war eine häufig gehörte Meinung.
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