Wenn der Heilige aus Cantalice ruft, dann pilgern die Gläubigen in Scharen auf den Felixberg. Nur der Ehrengast konnte nicht am Festgottesdienst teilnehmen. Weihbischof Reinhard Pappenberger war in der Nacht zum Sonntag so schwer erkrankt, dass er am Morgen seine Teilnahme absagen musste. Er schickte Grüße nach Neustadt.
Für ihn zelebrierte Guardian Pater Stanislaus zusammen mit Pater Witold und Pfarrer Johannes Lukas von St. Konrad Weiden das Hochamt, das „Carpe Diem“ mit modernen Liedern umrahmte. Die Hammerweg-Gemeinde war am frühen Morgen mit einer stattlichen Wallfahrergruppe nach St. Felix aufgebrochen.
In der Predigt versuchte Pater Stanislaus, dem Leben des Kirchenpatrons nachzuspüren. Felix wurde 1515 im Rietital in einer „Welt im Umbruch“ geboren. Es sei der Anfang der Aufklärung gewesen, die bis heute noch nicht aufgehört habe. Aus Armutsgründen konnte er weder Schreiben noch Lesen. Gebete lernte der Viehhüter auswendig. Mit 28 Jahren trat Felix in den neu gegründeten Kapuzinerorden ein. Nach einigen Stationen kam er nach Rom, wo er über 40 Jahre lang als Almosensammler durch die Straßen zog. „Er wird zum demütigen Bettler und sammelt Essen für die Mitbrüder und für die Armen“, erzählte der Franziskaner-Minorit.
Die Kunde von Felix` Heiligsprechung 1710 ging in die ganze Welt und auch nach Neustadt. Der schwer erkrankte Stadtrichter bat den Heiligen aus Italien um Hilfe und stiftete nach seiner Genesung die Felixfigur, die heute noch den Hauptaltar der Felixkirche ziert. Das Mirakelbuch im Kloster gebe Zeugnis von 370 Wunderheilungen.
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