Die hohen Energiepreise machen derzeit vielen Eigenheimbesitzern Sorgen. Ebenso ist ungewiss, wie lange Energieträger Öl und Gas noch zur Verfügung stehen. Gramau-Siedler Gerhard Alwang sieht einen Lösungsansatz in der Versorgung mit Fernwärme.
Dazu startete er gemeinsam mit Arthur Weber eine Meinungsumfrage in seinem Siedlungsgebiet, der Gramau. Das Ergebnis überraschte beide: "Von gut 130 verteilten Fragebögen zeigten 66 Eigentümer Interesse", freute sich Weber. Vier Hausbesitzer hatten kein Interesse, weil sie für sich passende Heizanlagen besitzen. Der Rest der Fragebögen kam nicht in Rücklauf.
"Das Baugebiet der alten Gramau gibt es seit den 1970ern. Ebenso alt sind manche Heizanlagen, die überwiegend mit Öl oder Gas betrieben werden", informiert Gerhard Alwang. Angesichts der momentanen Energiepreise und der Zukunftsperspektiven müsse sich jeder Gedanken machen, wie er in Zukunft sein Haus beheizen will. Alwang kam nach einem Gespräch in Staffelbach bei Bamberg auf die Idee, dass man das Siedlungsgebiet mit Fernwärme aus einem Blockheizkraftwerk, das mit Hackschnitzel oder Biomasse betrieben wird, versorgen könnte.
Er erkundigte sich bei anderen Gemeinden wie Sesslach bei Coburg, Vohenstrauß oder Gößweinstein, in denen die Versorgung mit Fernwärme bereits funktioniert. "Auch Wunsiedel hat mittlerweile ein sechs Kilometer langes Fernwärmenetz", wusste er. Ein Unternehmen wie die Ziegler-Group könnte sich auf Anfrage vorstellen, so ein Blockkraftheizwerk zu bauen. Die offizielle Anfrage müsse aber von der Stadt Neustadt kommen.
Bei einem Gespräch der beiden Initiatoren mit Bürgermeister Sebastian Dippold zeigte sich dieser der Idee gegenüber positiv eingestellt. "Um das ganze ins Rollen zu bringen, bedarf es aber einer politischen Entscheidung im Rathaus", stellte Alwang klar. Die könnte in einem ersten Schritt bereits in der August-Sitzung des Stadtrats erfolgen, denn da will der Bürgermeister das Thema erstmals auf die Tagesordnung setzen. "Hier wäre die Benennung eines Energiefachberaters als Koordinator und Ansprechpartner hilfreich", findet Alwang.
In welcher Form das Projekt dann betrieben werden kann, ließe sich in einer Machbarkeitsstudie feststellen. "Wir wollen nichts revolutionäres. In anderen Gemeinden funktioniert die Versorgung mit Fernwärme längst." Das Interesse und der Bedarf seien auf jeden Fall da. Durch so eine Gemeinschaftsaktion werde vielen Eigentümern die Entscheidung, welche Art von Heizung sie künftig betreiben wollen, abgenommen. Nun blicken die beiden Initiatoren zunächst einmal gespannt auf die nächste Sitzung des Stadtrats.
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