So viele Uniformen hat das Rathaus schon lange nicht mehr gesehen haben. Rund 60 Besucher waren zur Ausstellungseröffnung gekommen, ein Großteil davon Feuerwehrleute. Dass man die Ausstellung ausgerechnet im Rathaus halte, sei quasi ein Zurückkehren zu den Wurzeln, erklärte der Feuerwehr-Vorsitzende Helmut Staratschek. Das Neustädter Gerätehaus stand nämlich nicht immer am bekannten Standort in der Adolf-Kolping-Straße. Seit den 60er-Jahren war die Heimat die Feuerwehr in der Bräuhausstraße und davor eben im Neustädter Rathaus.
„Irgendwann hat man einen Durchgang hingemacht;da erinnert jetzt nichts mehr an den alten Standort“, so Staratschek. Wo früher das Feuerwehrauto stand, ist jetzt die Rathauspassage. Bürgermeister Ruppert Troppmann würdigte die Feuerwehr in seiner Ansprache: „Die Feuerwehr ist ein Verein, der wesentlich mehr arbeitet, als man sich meistens vorstellt“, so das Neustädter Stadtoberhaupt. Es gehöre viel dazu, wenn man sich 150 Jahre lang verantwortlich für die Sicherheit der Neustädterinnen und Neustädter fühle; das zeige auch diese Ausstellung.
In 150 Jahren habe die Feuerwehr einen riesigen Wandel erlebt, führt der Bürgermeister weiter aus. Deutlich werde das auch in der Ausstellung. „Da steht in der Vitrine an einem Ende des Raumes ein lederner Löscheimer aus dem letzten Jahrhundert und gegenüber hängen die Fotos vom aktuellen Fuhrpark!“
Die Ausstellung solle den Besuchern einen Teil der Neustädter Feuerwehrgeschichte näher bringen, so Staratschek. „Da werden einige vor den Bildern stehen und fragen: Wer war das? Oder: Wo war das? Es sind Bilder von Kameraden dabei, die keiner mehr kennt oder von Kameraden, die uns für immer verlassen haben.“
Feuerwehr-Ausstellung noch bis Mitte Juni
Die Ausstellung im Neustädter Rathaus ist noch bis nach dem eigentlichen Festwochenende vom 14. bis 16. Juni zu sehen. Verteilt ist die Ausstellung auf zwei Stockwerke. Im Erdgeschoss werden die Besucher direkt von zwei Schaufensterpuppen begrüßt. Eine trägt den typischen roten Neustädter Schutzanzug, mit dem man die Neustädter Wehr im Einsatz gut von anderen Feuerwehren aus der Umgebung unterscheiden kann. Die andere Puppe trägt eine Uniform; eine Frauenuniform, wie Feuerwehr-Vorsitzender Helmut Staratschek betonte: „Nicht mehr nur Männer leisten in der Feuerwehr Dienst am Nächsten. Auch junge Mädchen und Frauen haben den Weg zur Feuerwehr gefunden. In den Vitrinen liegen alte Helme aus Messing, viel kleiner als die modernen Kunststoffhelme mit Visiereinrichtung; dazu alte Spritzen und auch ein ganz besonderes Ausstellungsstück: die historische Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt an der Waldnaab – die älteste Chronik der Stadt. (dse)
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