Der Holzmarkt unterliegt auch bei der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Neustadt-Nord starken Schwankungen. Nach einer Eintrübung gegen Ende 2021 wurde es im letzten Jahr deutlich besser. Dennoch ziehen aufgrund der derzeitigen politischen Diskussionen schwarze Wolken auf. Dagegen wollen sich die Waldbesitzer aber konstruktiv zur Wehr setzen.
Der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt Nord, Sebastian Scharnagl, freute sich über die Gäste in der Neustädter Stadthalle, wobei der Besuch doch etwas hinter den Erwartungen zurückblieb. Derzeit werden von der FBG 825 Mitglieder mit über 7000 Hektar Wald betreut. Dabei existieren 25 Waldpflegeverträge mit einer Fläche von mehr als 300 Hektar.
Geschäftsführer Bastian Träger ging in seinem Geschäftsbericht für das Jahr 2022 zunächst auf die Entwicklung des Holzpreises ein. „Die Absatzsituation für Schnittholz und im Export, besonders am amerikanischen Markt, stieg deutlich. Auch die Papier- und Holzwerkstoffindustrie sowie die Pelletshersteller hoben ihre Preise für Sägespäne und Restholz an.“ Diese positive Entwicklung habe sich im Verlauf des Jahres fortgesetzt. Gegen Ende des Jahres habe das Käferholz aus Oberfranken und der nördlichen Oberpfalz auf dem Holzmarkt eine große Rolle gespielt. Trotzdem, so Träger, konnte dieses Käferholz als Energieholz zu sehr hohen Preisen vermarktet werden und der Preis blieb stabil.
Anhand verschiedenster Schaubilder konnte er den Mitgliedern die Wettereinflüsse auf den Holzmarkt verdeutlichen. Bei der vermarkteten Menge von Festmetern konnte 2022 das drittbeste Ergebnis der letzten 20 Jahre erzielt werden. Träger hatte auch aktuelle Hinweise zum derzeitigen Holzmarkt. Die gesunkenen Preise führte er auf die großen Lagerbestände an Schnittholz, die zum Teil stark gesunkenen Preise bei Schnitt- und Restholz, auf den zurückgehenden Bauholzbedarf und die geringe Nachfrage nach Kiefer zurück. Auch beim Faserholz seien derzeit nur geringe Mengen vermarktbar. Er bat alle Waldbesitzer, vor Hiebbeginn mit ihm bezüglich Preis und Sortiment Rücksprache zu nehmen.
Einen interessanten Vortrag hatte Josef Liegl, Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz, vorbereitet. Der Dachverband aller Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbesitzervereinigungen betreut etwa 250.000 Hektar Wald, mehr als die Hälfte des Waldes in der Oberpfalz.
Zu ihren Aufgaben zählt nach dem BWaldG die Unterrichtung und Beratung der Mitglieder, die Koordinierung des Absatzes, die marktgerechte Aufarbeitung und Lagerung der Erzeugnisse sowie deren Vermarktung sowie die Beschaffung und der Einsatz von Maschinen und Geräten.
Lingl sprach auch die enorm wichtige Interessenvertretung für alle Waldbesitzer gegenüber Politik und Gesellschaft. Dabei ging er auf die derzeitige Diskussion von Holz als nachwachsenden Rohstoff sowie die aktuelle Heizdebatte ein.
Beeindruckende Zahlen konnte er über die enorm steigende Entwicklung des Schadholzeinschlages in Deutschland in den letzten Jahren vorlegen.
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