"Was wir erreicht haben, lassen wir uns auf keinen Fall mehr nehmen", stellte Diözesanvorsitzende Martha Bauer bei der Feier zum 110-jährigen Jubiläum des Katholischen Frauenbunds Neustadt fest. Gegründet zu Zeiten, als Gleichberechtigung noch größtenteils ein Fremdwort war, haben sich engagierte Frauen der katholischen Kirche im Frauenbund schließlich für deren Rechte eingesetzt. Mit einem Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Georg wurde der Jubiläumstag eingeläutet. Bereits hier stellte Pfarrvikar Dr. Chinedu Paul Ezenwa fest, wie wichtig die Frauen für die Pfarrei sind. Nach der Messe, die festlich vom Neustädter Kirchenchor unter der Leitung von Harald Bäumler gefeiert wurde, ging es im Pfarrheim St. Georg weiter.
Hubert Treml, Oberpfälzer Liedermacher, hatte sich speziell für diesen Abend einiges einfallen lassen. "Heute gibt es eine Weltpremiere", kündigte er an. Und mit dem Liedtext "Heit richt ma uns schöi zamm, mir woarn a beim Frisör" hatte er sofort alle Frauen auf seiner Seite. Sie durften beim Refrain gleich mitsingen, der da lautete: "Frauenbund, Zweigverein Neustadt".
Die Neustädter Vorsitzende Stefanie Hetz freute sich über den Besuch mit über 100 Frauen. Für den leider erkrankten Stadtpfarrer Josef Häring begrüßte sie Dr. Paul. Eine eindrucksvolle Rede hatte Diözesanvorsitzende Martha Bauer aus Vohenstrauß mitgebracht. Sie erinnerte an die langjährigen Vorsitzenden Maria Trottmann und Gabi Fröhlich sowie Ehrenmitglied Annemarie Nachtmann. "110 Jahre sind etwas Besonderes. Gegründet in schwierigen Zeiten und dann bald verboten, hat der Frauenbund viel erreicht und steht für die Rechte der Frauen. Wer die Vergangenheit kennt, in der Gegenwart lebt, der kann die Zukunft gestalten", sagte sie.
Weiter betonte sie, dass dem Frauenbund die Kirche am Herzen liege, Strukturen jedoch angepasst werden müssen, die nicht mehr zeitgerecht seien. Mit einer Spende für den örtlichen Verein bedankte sie sich für die Einladung. Im Gegenzug erhielt sie von Stefanie Hetz eine Spende in Höhe von 250 Euro für die Aktion "Frauen helfen Frauen in Not".
Bei einem sehr informativen Vortrag, gestaltet von Andrea Wollmann, konnten die Gäste verfolgen, was in den letzten Jahrzehnten geschehen ist. Da gab es immer wieder ein "Ja, weist du noch" oder "Das ist ja ...". Bei einer weiteren Liedpremiere skizzierte Treml so manche Begebenheit, wie den Besuch der Christkindlmärkte, die Maiandachten, Fronleichnam – "Es ist so viel passiert, es ist so viel gescheh'n, wir feiern heute 110". Bürgermeister Sebastian Dippold hatte ein Spendenkuvert und Blumen mitgebracht und sagte: "Danke, für alles, was der Neustädter Frauenbund für die Stadt und die Bevölkerung getan hat. Wir sind sehr stolz auf unsere Frauen."
Auch Neuaufnahmen standen auf dem Programm. Zu den derzeit 230 Mitgliedern kommen nun Gisela Hösl, Angelika Spachtholz, Birgit Kühnel, Susanne Liebl, Judith Pfeiffer und Birgit Schiffl neu hinzu.
Natürlich gab es an diesem besonderen Abend auch einige Überraschungen, darunter eine Verlosung, bei der unter anderem eine Tagesfahrt zur Luisenburg oder zum Christkindlmarkt gewonnen werden konnte.
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