Neustadt an der Waldnaab
16.07.2018 - 18:10 Uhr

"Glaube mischt sich ein"

Pfarrer Ulrich Gruber krb
Pfarrer Ulrich Gruber

(krb) Zahlreiche Besucher erleben am Sonntag eine Festmesse, auf die man in dieser Art lange Zeit wird warten müssen. Chor und Orchester unter Leitung von Harald Bäumler übertreffen sich beinahe selbst.

Fahnen der Neustädter Vereine schmückten den Altarraum. Stadtpfarrer Josef Häring zelebriert mit Pater Marek und Pater Jaroslav Nikolaus Lobkowicz eine Messe, die noch lange in sehr guter Erinnerung bleiben wird.

Glanz verliehen der Festmesse der regierende Fürst des Hauses Lobkowicz Jaroslav mit seiner Gattin Elisabeth, die eigentlich unter dem Familienwappen in der Stadtpfarrkirche St. Georg Platz nahmen.

Karl-Heinz Malzer hatte die Festmesse des Neustädters Franz Gleißner spielbar geschrieben und Harald Bäumler setzte mit seinem Chor und Orchester diese Notenblätter grandios um. Es wurde zu einem Genuss vom Anfang bis zum Ende.

Die Predigt übernahm der evangelische Pfarrer Ulrich Gruber. Dabei stellte er einen Brief des Propheten Jeremia an die gefangenen Israeliten in Babylon mit dem Tenor „Suchet der Stadt Bestes, bemüht euch um das Wohl der Stadt“ in den Mittelpunkt. „Sollten sich die gefangenen Juden einigeln oder offen auf die Babylonier zugehen? Die Juden haben sich engagiert und so wurden aus Gegnern Mitglieder der Stadt und der jüdische Glaube besonders lebhaft.“ Glaube suche sich keine Kuschelecke, "Glaube mischt sich ein." Gruber erinnerte an die Vertreibung von Andersgläubigen aus Neustadt gegen Ende des 17. Jahrhunderts sowie an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Flüchtlinge auch in die Stadt kamen. Nach 1990 fanden evangelische Christen aus Russland eine neue Heimat in Neustadt. „Die Kunst der Verantwortlichen ist es, einen Ausgleich aus den unterschiedlichen Interessen zu finden.“ Gruber dankte allen, ob Politiker, Verantwortliche in Schulen, Vereinen oder Organisationen für ihr Engagement. „Christen bringen sich ein. Für die Zukunft wünsche ich unserer Stadt Frieden in Gerechtigkeit.“

Zum Abschluss des Gottesdienstes wurden die drei Strophen der Bayernhymne aus dem Gotteslob in Begleitung von Chor und Orchester gesungen. Herzlicher Applaus war ein kleiner Dank für die großartige musikalische Aufführung der Gleißner-Messe. Von „großartig“ bis „gewaltig“ lauteten die Kommentare der Besucher beim Hinausgehen. Viele wünschten sich zum Ende des Festjahres eine Wiederholung der Aufführung.




Die Geistlichen Pater Jaroslav Nikolaus Lobkowicz (von links), Stadtpfarrer Josef Häring und Pater Marek am Altar. krb
Die Geistlichen Pater Jaroslav Nikolaus Lobkowicz (von links), Stadtpfarrer Josef Häring und Pater Marek am Altar.
Pfarrer Ulrich Gruber krb
Pfarrer Ulrich Gruber
Der evangelische Pfarrer Ulrich Gruber (von links) mit den katholischen Amtsbrüdern Pater Jaroslav Nikolaus Lobkowicz, Stadtpfarrer Josef Häring und Pater Marek am Altar krb
Der evangelische Pfarrer Ulrich Gruber (von links) mit den katholischen Amtsbrüdern Pater Jaroslav Nikolaus Lobkowicz, Stadtpfarrer Josef Häring und Pater Marek am Altar
Der evangelische Pfarrer Ulrich Gruber (von links) mit den katholischen Amtsbrüdern Pater Jaroslav Nikolaus Lobkowicz, Stadtpfarrer Josef Häring und Pater Marek gestalten in ökumenischer Eintracht die Festmesse. krb
Der evangelische Pfarrer Ulrich Gruber (von links) mit den katholischen Amtsbrüdern Pater Jaroslav Nikolaus Lobkowicz, Stadtpfarrer Josef Häring und Pater Marek gestalten in ökumenischer Eintracht die Festmesse.
 
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