Neustadt an der Waldnaab
30.05.2022 - 12:24 Uhr

Großer Tag für die Feuerwehr Neustadt/WN: Gleich drei Fahrzeuge werden gesegnet

Gleich drei Fahrzeuge hatte die Feuerwehr Neustadt am Sonntagvormittag auf dem Rathausplatz aufgestellt, um ihnen den kirchlichen Segen erteilen zu lassen. Dafür sorgen Pfarrer Ulrich Gruber und Stadtpfarrer Josef Häring.

Bei der Neustädter Feuerwehr gab's einiges zu feiern. Gleich drei Fahrzeuge konnten Stadtpfarrer Josef Häring und der evangelische Pfarrer Ulrich Gruber am Sonntag segnen. Vor dem Rathaus standen der neue Einsatzleitwagen, die neue Drehleiter und das selbst konstruierte Kinderfeuerwehrauto. „Dass Menschen bereit sind, sich für den Schutz anderer einzusetzen, ist ein großer Segen“, fand Häring. Dazu gehöre neben Mut und Einsatzbereitschaft auch das nötige technische Gerät. Mit dem Einsatzleitwagen und dem Drehleiterfahrzeug wurde dieses für rund 1 Million Euro von den politischen Entscheidungsträgern angeschafft.

Nach dem kirchlichen Segen marschierten die Neustädter Feuerwehrmänner und -frauen, angeführt von der Hammerschloss-Musi aus Diesfurth, gemeinsam mit Abordnungen von sieben Patenfeuerwehren aus Weiden, Altenstadt, Lanz, Roschau, Waldthurn, Windischeschenbach und Mitterteich, dem Stadtrat und der BRK-Bereitschaft zum Feuerwehrgerätehaus. Dort begrüßte Vorsitzender Gerd Zischka die Gäste in der zur Festhalle umfunktionierten voll besetzten Fahrzeughalle. Zugführer Michael Spranger stellte die angeschafften Fahrzeuge vor.

„Vom betriebswirtschaftlichen Break Even Point betrachtet, also dem Moment, wenn die Erlöse eines Produkts oder eines Unternehmens die Kosten ausgleichen, ist die Anschaffung eigentlich sinnlos“, stellte Bürgermeister Sebastian Dippold fest. Doch wenn damit nur ein Menschenleben gerettet werden könne, habe sich die Investition gelohnt. „Solche Fahrzeuge sind keine Geldanlage, sondern Werkzeuge zum Retten von Leben“.

Landrat Andreas Meier gratulierte zu der Anschaffung und lobte den Zusammenhalt in der Wehr, vor allem was den Bau des Kinderfeuerwehrautos betreffe. Er hoffte, dass die Fahrzeuge zu wenig Einsätzen müssten und wenn, dann komme gut geschultes Personal zum Einsatz.

Für Kreisbrandrat Marco Saller spielen betriebswirtschaftliche Aspekte ebenfalls keine Rolle. „Die Drehleiter ist ein wichtiges Einsatzmittel, Menschenleben zu retten. Als Einsatzkräfte können wir froh sein, dass hier so ein hochmodernes Fahrzeug angeschafft wurde“. Feuerwehrreferent Martin Filchner bedankte sich im Namen der Aktiven bei der Stadt Neustadt für die Bereitstellung der finanziellen Mittel. Der Stadtrat würde fraktionsübergreifend hinter der Anschaffung stehen. Otmar Fassold vom Vertragshändler Auto Brunnbauer überreichte dem Bürgermeister symbolisch einen überdimensionierten Fahrzeugschlüssel.

Am Nachmittag kamen die Kinder beim Tag der offenen Tür voll auf ihre Kosten. Unter dem Motto „Telekom goes Feuerwehr“ unterstützte der Mobilfunkanbieter eine Tombola mit 1500 Preisen und hatte einen Infostand über den Einsatz von Glasfaserkabeln aufgebaut. Vom Ansturm der Kinder mit ihren Eltern zeigte sich Vorsitzender Gerd Zischka überrascht. „Dass trotz Regenschauer so viele Kinder gekommen sind, freut uns riesig“. Dr. Gudrun Graf, die den Losverkauf unterstützte, meldete gegen 16 Uhr Ausverkauf. Die Kinder durften nach Herzenslust unter Aufsicht auf den Feuerwehrfahrzeugen herumklettern, an verschiedenen Spielen teilnehmen, sich schminken lassen oder Vogelhäuschen bauen.

Info:

Hintergrund

  • Die alte Drehleiter, Baujahr 1992, wurde durch eine neue DL-K 23/12 ersetzt.
  • Das Fahrzeug ist ein MAN – TGM, Euro VI. Aufbau und Leitersatz stammen von Iveco-Magirus. Motorleistung 290 PS Automatikgetriebe, Gewicht 16 Tonnen. Anschaffungspreis 730.000 Euro.
  • Einsatzleitwagen ELW 1. Es wird eingesetzt zu technischen Hilfeleistungen, bei Bränden und Großschadenslagen.
  • Das Fahrzeug ist ein Sprinter von Mercedes-Benz Euro VI mit einem Aufbau der Firma Schäfer. Es hat 163 PS, wiegt 4 Tonnen und ist mit modernsten Kommunikationsgeräten ausgestattet. Anschaffungspreis 150.000 Euro.
  • Das Kinderfeuerwehrauto ist ein Nachbau des LF20. Es dient zur Ausbildung der „Fire Kids“. Dazu bauten Erwin Zapf und viele Helfer einen elektrischen Krankenfahrstuhl um.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.