Das Geschäftsjahr 2021 der Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt Nord kann sich sehen lassen: Der gute Holzmarkt verhalf wieder zu einem positiven Ergebnis. Insgesamt zufrieden zeigten sich die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung mit den Aktionen und Arbeiten der Geschäftsführung. 822 Waldbesitzer werden durch die Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt Nord betreut.
1. Vorsitzender Sebastian Scharnagl verwies darauf, dass die Gemeinschaft in diesem Jahr neue Geschäftsräume in der Knorrstraße in Neustadt bezogen hat, was gute Voraussetzungen für einen ordentlichen Geschäftsbetrieb geschaffen habe. Im Bericht von Geschäftsführer Bastian Träger wurde deutlich: 2021 war ein sehr intensives und arbeitsreiches Jahr: „Auf einen milden Frühling folgte ein heißer Sommer mit Unwettern. Starkregen und Sturmböen hinterließen ihre Spuren, die wir im Wald aufarbeiten mussten.“
Insgesamt bezeichnete Träger das Jahr als "eher durchschnittlich". Mehr als die Hälfte des eingeschlagenen Holzes sei Kalamitätsholz gewesen, also Holz mit Schädlingsbefall oder solches, das durch Stürme oder Brand beschädigt worden sei. Die Situation auf dem Holzmarkt hat sich nach seinen Worten vom vierten Quartal 2020 auf das erste Quartal 2021 stark verändert. Hier habe sich die ungebrochen hohe Nachfrage sowohl im Inland als auch auf den Exportmärkten mit Preisanstiegen ausgewirkt: „Bei frischem Fichten-Langholz konnte man beinahe eine monatliche Erhöhung um zehn Euro feststellen.“ Eine positive Auswirkung habe der gute Holzmarkt auf die Abfuhr der Hölzer in den Wäldern gehabt. Dieser sei sehr zügig erfolgt, und vorhandene Waldlager hätten abgebaut werden können. Positiv habe sich auch der zurückhaltende Einschlag in Südbayern auf die Hauptschadensregionen in Nordbayern ausgewirkt.
Klagen habe es dagegen von den heimischen Holzbetrieben gegeben. Diese hätten unter Lieferverzögerungen sowie gestiegenen Materialkosten zu leiden gehabt, so Träger. „Um beinahe 180 Grad drehte sich die Nachfrage der Sägewerke im vierten Quartal. Konnte man bis dahin beinahe ungebremst Holz anliefern, wurde der Bedarf dann wesentlich zurückhaltender. Kurzfristige Anfuhrstops und strenge Anfuhrkontingente waren dann der Alltag.“ Grund hierfür seien die Aufarbeitung des Holzes in den Hauptschadensgebieten im Frankenwald und Thüringer Wald, der Einschlag von Frischholz durch die Staatsbetriebe sowie der Einbruch des Exports in die USA und der Absatz am heimischen Markt gewesen.
Für den erkrankten Kassier Johann Neuber übernahm der neue Mitarbeiter der Forstbetriebsgemeinschaft, Michael Hösl aus Schwand, den Kassenbericht. Er wird künftig zur Unterstützung der Büroarbeiten halbtags mitarbeiten. Die Prüfung der Kasse erfolgte durch Willi Frank. Nur positive Bemerkungen zur Zusammenarbeit mit der Forstbetriebsgemeinschaft gab es durch den Kreisobmann des Bauernverbandes Josef Fütterer und den Altenstädter Bürgermeister Ernst Schicketanz.
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