Neustadt an der Waldnaab
26.11.2021 - 09:07 Uhr

Klärschlamm beschäftigt Abwasserzweckverband in Neustadt/WN

Abwasserentsorgung für den Bürger ist eine wichtige Form des Umweltschutzes. Auf die fälligen Gebühren kann man jedoch mit bewusstem Verhalten Einfluss nehmen.

In einen aufgeräumten und sehr sauberen Zustand präsentiert sich die Kläranlage des Abwasserzweckverbands, in die die Gemeinde Altenstadt, die Stadt Neustadt/WN, die Gemeinde Störnstein sowie Edeldorf und Wilchenreuth (Gemeinde Theisseil) ihre Abwässer zur Entsorgung einleiten. Bild: fz
In einen aufgeräumten und sehr sauberen Zustand präsentiert sich die Kläranlage des Abwasserzweckverbands, in die die Gemeinde Altenstadt, die Stadt Neustadt/WN, die Gemeinde Störnstein sowie Edeldorf und Wilchenreuth (Gemeinde Theisseil) ihre Abwässer zur Entsorgung einleiten.

Es galt einiges zu besprechen in der Versammlung des Abwasserzweckverbands. Die Kläranlage auf dem Gemeindegebiet von Altenstadt/WN ist für die Klärung der Abwässer aus Altenstadt/WN, der Stadt Neustadt/WN, der Gemeinde Störnstein und aus der Gemeinde Theisseil für die Orte Edeldorf und Wilchenreuth zuständig. Sie ist für 30 000 Einwohnergleichwerte ausgelegt und hat derzeit eine Auslastung von zwei Dritteln.

Verbandsvorsitzender ist derzeit Neustadts Bürgermeister Sebastian Dippold. Dieser legte im Rathaus die Neufassung der Verbandssatzung und auch der Benutzungsordnung vor. Beide waren in Vorgesprächen abgeklärt. Nachjustieren werde man, so Dippold, bei den Kosten für angelieferten Klärschlamm. Der Preis liege bei 52 Euro pro Kubikmeter. Für den Rechnungsprüfer des Landratsamtes errechnen sich jedoch nur zwei Euro. "Wenn wir diesen Betrag einsetzen, dann liefern sie uns den Klärschlamm aus ganz Bayern und Tschechien an", stellte Dippold fest. Geschäftsleiter Peter Forster merkte hierzu an, dass der Prüfer wohl nur vordergründige Kosten angesetzt habe und man da nicht mitgehen werde.

Keine gravierenden Mängel

Neu geregelt hat der Zweckverband die Entschädigung in Sachen Personal für die Stadt Neustadt/WN. Diese wird nun von 3000 Euro auf 7500 Euro im Jahr angehoben. Bei einer Begehung durch den Bayerischen Kommunalen Unfallversicherungsverband wurden keine gravierenden Mängel festgestellt, aber wohl im Bericht Anmerkungen getroffen. Darauf geht man ein und setzt im Haushalt 2022 erst einmal 50 000 Euro an.

Einstimmig verabschiedet wurde auch der Haushalt für das Jahr 2022. Dieser beläuft sich im Verwaltungshaushalt für den regulären Betrieb auf 1,3 Millionen Euro. Im Vermögenshaushalt sind für Investitionen und Verbesserungen 340 000 Euro eingesetzt. Darin enthalten sind die erste Phase für die Betonsanierung des Regenüberlaufbeckens in Höhe von 70 000 Euro, wobei in den Folgejahren mit 600 000 Euro zu rechnen ist. Aus dem Verwaltungshaushalt kann man 141 000 Euro für dieses Jahr zuführen.

Grenzwerte nicht überschritten

Einen detaillierten Bericht legte den Verbandsräten Boris Domzog als Gewässerschutzbeauftragter vor. Alle erforderlichen Messungen, Untersuchungen seien durchgeführt worden, und bei keiner Probe sei eine Überschreitung der Grenzwerte festgestellt worden. Störungen bezüglich der Ableitung des geklärten Abwassers in den Herbstaugraben verursacht der Biber. Denn dessen Aktivitäten sind nicht geringer geworden, obwohl vier Biber gefangen und weitere zum Fang freigegeben sind. Zusammenfassend die Beurteilung von Domzog: Der bauliche Zustand, die Reinigungsleistung und der Betrieb durch fachlich hochqualifiziertes Personal sei bestens.

Domzog sprach auch die vierte Reinigungsstufe durch die Europäische Union an. Um hier mehr „Futter“ zu bekommen, werde er versuchen, für die nächste Verbandsversammlung Informationen zu bekommen. Insgesamt gelte bei einer höheren Reinigungsstufe: "Was wir nicht einleiten, müssen wir nicht rausfiltern." Hier sprach Gabriele Hagemann die Bürger an und fordert sie auf, genau zu überdenken, was und ob man irgendwelche Dinge wie etwa Tabletten achtlos in die Toilette wirft. Ebenso auch Zigarettenkippen aus den Aschenbechern und vieles mehr. "Hier hat der Bürger aktiv die Möglichkeit, auf seine Abwassergebühren einzuwirken, denn die Kosten müssen eins zu eins auf die Einleiter umgelegt werden."

Neustadt an der Waldnaab22.11.2018

"Wenn wir diesen Betrag einsetzen, dann liefern sie uns den Klärschlamm aus ganz Bayern und Tschechien an."

Bürgermeister Sebastian Dippold, Vorsitzender des Abwasserzweckverbands

 
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