Neustadt an der Waldnaab
04.04.2022 - 18:43 Uhr

Landkreis Neustadt plant Containerdorf für Geflüchtete

Die privaten Unterkünfte reichen längst nicht aus, um die ukrainischen Geflüchteten unterzubringen. Deshalb entschließt sich der Landkreis jetzt zu einem großen Hilfsprojekt in Neustadt/WN.

Ukrainische Flüchtlinge kommen bei der Stadthalle Neustadt an. In direkter Nachbarschaft entsteht jetzt ein Containerdorf. Bild: Gabi Schönberger
Ukrainische Flüchtlinge kommen bei der Stadthalle Neustadt an. In direkter Nachbarschaft entsteht jetzt ein Containerdorf.

Um geflüchteten Menschen aus der Ukraine kurzfristig zusätzliche Unterkünfte anbieten zu können, will der Landkreis Neustadt eine Container-Wohnanlage bauen lassen. Darüber informierte Pressesprecherin Claudia Prößl am Montagabend in einer Mitteilung. Das Containerdorf entstehe "demnächst" unterhalb der Stadthalle Neustadt, die seit 11. März über Wochen als Notunterkunft genutzt wurde. Die Lieferung der ersten Module der Anlage sei Ende Mai geplant.

In der Mitteilung heißt es: "Um die fast ausschließlich Frauen und Kinder aus dem Kriegsgebiet längerfristig unterbringen zu können, reichen private Unterkünfte nicht aus, und die kurzfristige Unterbringung in Notunterkünften wie der Stadthalle oder Turnhallen auf Feldbetten ist für den teilweise traumatisierten Menschen höchstens nur wenige Tage zumutbar." Unterhalb des Parkplatzes südöstlich der Stadthalle sollen daher drei zweigeschossige Wohncontainer aufgestellt werden. Maximal 72 Personen kommen in einem Container unter, insgesamt also knapp 220 Menschen. Ferner sind Module für Sanitärbereiche und Küchen sowie Lagerräume, Klassenzimmer, Räume für die Verwaltung sowie Einheiten für Waschmaschinen und Trockner vorgesehen.

„Es ist mir wichtig, dass besonders die Mütter mit Kindern nicht unnötig lange in der Notunterbringung beispielsweise in großen Turnhallen bleiben müssen“, wird Landrat Andreas Meier zitiert. „Die Unterbringung in Wohncontainern ermöglicht zumindest ein gewisses Maß an Privatsphäre, und die Kombination mit einem Betreuungsangebot vor Ort wird auch den Bedürfnissen der Kinder besser gerecht." Meier dankt der Stadt Neustadt/WN dafür, dass sie die Flächen unkompliziert zur Verfügung gestellt habe. An die Bürger appelliert er, "diese Menschen bestmöglich in das tägliche Leben zu integrieren“.

Bis die ersten Module eintreffen, werde die Landkreisverwaltung die erforderlichen Vorkehrungen beispielsweise bei Stromanschlüssen treffen. Die Stadthalle zählt inzwischen nicht mehr zu den Notunterkünften des Landkreises. Nach dem Ausräumen und Reinigen stehe sie demnächst wieder für Veranstaltungen zur Verfügung.

 
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