Der Landkreis Neustadt/WN ist durch eine anspruchsvolle Topografie geprägt. Er bietet eine große Vielfalt und eine sehenswerte Landschaft, die sich am besten mit dem Rad erkunden lässt. Die aktuell vorhandene Radinfrastruktur sieht eigentlich gut aus. Um sie zu perfektionieren und weiter zu entwickeln wären bis 2035 aber Investitionen von rund 26,5 Millionen Euro an reinen Materialkosten erforderlich. Ein erster Schritt wären Sofortmaßnahmen, die mit rund 93.000 Euro vergleichsweise billig kämen.
Zu diesem Ergebnis kam die Firma Böregio, Büro für Stadt- und Regionalentwicklung aus Braunschweig, die im Auftrag des Landkreises ein Radfahrkonzept ausgearbeitet hat, das am Donnerstag Vertretern von Kommunen und Behörden im Brucksaler-Eventstodl in einem Abschlussbericht vorgestellt wurde.
Zwischen Februar und November haben die Projektleiter Rainer Mühlnickel und Lars Christian Lund mit ihrem Team dazu Bürger und Kommunen befragt. „Von 38 Gemeinden haben sich 24 zurückgemeldet. Daraus wurden 496 Maßnahmenvorschläge erarbeitet“, informierte Mühlnickel bei der Präsentation des Abschlussberichts. Abwechselnd mit seinen Kolleginnen und Kollegen erläuterte er die Ziele des Radwegekonzepts, den Beteiligungsprozess, die Bestandsaufnahme, die Maßnahmenvorschläge, das Marketing, Perspektiven und ein Fazit.
Zu dem stellte er fest, dass die vorhandene Wegweisung top sei, die Wirtschaftswege gut ausgebaut seien, hingegen in den Ortschaften und Städten die Mindestanforderungen oft nicht erreicht würden. „Fahrradboom versus Motorboom ist im ländlichen Raum nicht einfach umzusetzen“, gab er zu. Mühlnickel empfahl, die vorgeschlagenen Sofortmaßnahmen wie die Beseitigung von Gefahrenstellen zeitnah umzusetzen und Premiumangebote für Radfernwege weiter zu entwickeln.
Landrat Andreas Meier freute sich, dass den Kommunen mit dem Radwegekonzept ein Handlungsleitfaden für die kommunale Radwegeplanung im Landkreis mit aktuellem Stand an die Hand gegeben werde. „Das Thema hat sowohl touristische, als auch für Einheimische Bedeutung." Er forderte die Vertreter der Kommunen dazu auf, nach Abklärung der Zuständigkeiten interkommunal zusammen zu arbeiten.
Der Landkreis werde sich jetzt mit dem Thema Förderung beschäftigen. Zum festgestellten Mangel an fehlender personalgebundener Gastronomie sei ihm die Idee gekommen, möglicherweise an bestimmten Stellen Verkaufsautomaten, aufstellen zu lassen. Diese Idee nahmen die anwesenden Vertreter der Kommunen positiv auf. Am Ende dankte der Landrat allen am Projekt Beteiligten. Er hoffte, dass das Konzept der Auftakt der Umsetzung sei. „Wieder einmal zeigt sich, dass es gemeinsam am besten geht.“
Das sieht das Konzept vor
- Beseitigung von Gefahrenstellen als Sofortmaßnahme
- Weiterentwicklung des Premiumangebots für Radfernwege
- Mindestanforderungen in Städten und Ortschaften verbessern
- Mit Verkaufsautomaten an markanten Stellen Versorgung sichern
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