Die in der "Hamelner Erklärung" zusammengeschlossenen Landkreise haben vom Bund feste Zusagen für Ausgleichszahlungen als Gegenleistung für die Belastung durch den Stromnetzausbau gefordert. Demnach sollen jene Landkreise Geld erhalten, über deren Gebiet die neuen Übertragungsstromleitungen führen. Dem Zusammenschluss "Hamelner Erklärung" gehören auch die vom Bau der Gleichstromtrasse Süd-Ost-Link betroffenen Kreise Tirschenreuth, Neustadt/WN, Schwandorf und Regensburg sowie die Stadt Weiden an.
Konkret sieht die am Donnerstag veröffentlichte Resolution eine jährliche Ausgleichszahlung von 45 000 Euro für einen Kilometer Freileitung vor. Für einen Kilometer Erdkabel soll ein Kreis 22 500 Euro im Jahr erhalten. Laut der Kalkulation der "Hamelner Erklärung" würde dies mit dem Abschluss des geplanten Ausbaus im Jahr 2037 einem Betrag von 0,09 Cent pro Kilowattstunde im Jahr entsprechen. Für einen Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3500 Kilowattstunden errechnet die Kalkulation "eine jährliche Mehrbelastung von 315 Cent", heißt es in der Erklärung zur Resolution weiter.
Die betroffenen Landkreise der Oberpfalz würden dabei Geld für die Bauabschnitte C2 sowie D1 und D2 des Süd-Ost-Links erhalten. Der Bauabschnitt C2 führt über 90 Kilometer von Marktredwitz durch die Kreise Tirschenreuth, Neustadt/WN, Weiden und Schwandorf bis Pfreimd. Der Abschnitt D1 verläuft über 54 Kilometer von Pfreimd nach Nittenau komplett auf Gebiet des Landkreises Schwandorf. Der Abschnitt D2 ist 27 Kilometer lang und führt von Nittenau bis nach Pfatter ganz im Süden des Landkreises Regensburg.
Der Netzbetreiber Tennet hat derweil am Freitag den finalen Trassenverlauf für den Abschnitt C2 zwischen Marktredwitz und Pfreimd beantragt. "Es ist ein großer Schritt hin zum Bau der Erdkabelleitung Süd-Ost-Link", schreibt das Bayreuther Unternehmen in einer Mitteilung. Demnach habe Tennet am Freitag die über 14.000 Seiten fassenden Planfeststellungsunterlagen für den Abschnitt C2 bei der Bundesnetzagentur in Bonn eingereicht. Damit liegen nun für alle Planungsabschnitte in Bayern die Unterlagen zur Genehmigung vor. Die Bundesnetzagentur prüft jetzt die eingereichten Unterlagen. Parallel dazu holt Tennet laut eigenen Angaben in den nächsten Monaten Rechte für die Nutzung der Flurstücke ein, die für den Bau und den Betrieb der Erdkabelleitung benötigt werden.
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