(phs) Zur Nominierung treffen sich die Delegierten am letzten Novembersamstag im Rohrer-Saal in Eschenbach. "Der späte Termin hat rein organisatorische Gründe", versichert Kreischef Markus Ludwig.
"Im Juli sollten die Ortsvereine ihre Vorschläge für die Kreistagsliste abgeben, dann kamen die Sommerferien, dann waren noch Details abzuklären, und dann war es schon schwierig, Termin und Saal zu finden", erklärt der Störnsteiner. Dafür könne sich die 60-köpfige Mannschaft, mit der die Sozialdemokraten ins Rennen gehen, sehen lassen. Jung und Alt, alle Landkreisteile gleichmäßig vertreten und 15 Frauen auf der vorderen Hälfte der Liste seien ein attraktives Angebot.
Auch einen Landratsbewerber habe die SPD schon. "Er bittet aber darum, den Namen nicht vor der Nominierung zu nennen", sagt Ludwig und entspricht diesem Wunsch. Nur so viel verrät er: Es ist ein Mann, der im Landkreis bekannt ist und über kommunalpolitische Erfahrungen verfügt.
Das lässt Raum für Spekulationen. Ist die Nominierungsversammlung in Eschenbach bereits ein Fingerzeig für einen Bewerber aus dem Landkreis-Westen? Ludwig verneint. Die Stadthalle Vohenstrauß, in der die SPD traditionell nominiere, sei einfach schon belegt gewesen.
Zwei Kreisräte scheiden aus
Von den 18 amtierenden Kreisräten treten nur Helmuth Wächter aus Grafenwöhr und wahrscheinlich der Flossenbürger Hans Kick nicht mehr an. Die ersten drei Plätze stellen sich somit fast von alleine auf. An Nummer eins der Landratskandidat, dahinter als erste Frau die stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger, danach Kreischef Ludwig.
Warum tritt der Kreisvorsitzende nicht selbst als Landratsaspirant an? "Ich bin jetzt sechs Jahre Bürgermeister von Störnstein und kenne mich nun bestens aus. Dort habe ich wichtige Themen auf der Agenda. Das gegen einen jungen Gegenkandidaten (Andreas Meier, die Red.) zu riskieren, würde mit meinen Plänen kollidieren."
Ähnliche Überlegungen haben auch andere Nachwuchskräfte in der Partei, gibt Ludwig zu. "Wir hätten gern einen jungen Kandidaten aufgebaut, aber das geht nicht wegen vieler Bürgermeisterkandidaturen." Beispiele dafür sind Sebastian Dippold in Neustadt/WN, Nicole Bäumler in Schirmitz oder Jürgen Kürzinger in Kirchenthumbach.
Guter Draht zur CSU
Als Wahlziel gibt Ludwig aus, die aktuell 18 Mandate als zweitgrößte Kreistagsfraktion zu halten. Das könnte schwierig werden, da man unter anderem nicht wisse, bei welcher Wählerschaft die Junge Union mit ihrer Liste vor allem wildern werde. Mit deren Mutterpartei, die zusammen mit der SPD im Kreistag regiert, hat Ludwig keine Probleme. "Ich selbst bin ja nicht im Kreistag, aber was mir berichtet wird, ist die Zusammenarbeit mit der CSU angenehm und der Informationsfluss gut." Das macht es schwierig, Landrat Meier und die Mehrheitsfraktion anzugreifen.
Energiewende vorantreiben
Ein paar Punkte gebe es aber schon. So wolle die SPD herausarbeiten, dass sie die Initiative für die Baxi-Einführung ergriffen habe und an CSU und Freien Wählern mit einem Sozialtarif für den ÖPNV gescheitert sei. "Wir wollen zeigen, dass wir das soziale Gewissen im Landkreis sind." Auch auf Zukunftsthemen wie der Wasserstoffregion Neustadt und der Energiewende liege ein Fokus. "Die SPD ist bei Zeno und anderen Energiegenossenschaften gut vertreten."
Dafür leiden manche Ortsvereine an Überalterung und Kandidatenmangel, gibt der Störnsteiner zu. Mancherorts müssten Gemeinderatslisten einfach doppelt besetzt werden, um voll zu werden.
Wie fast allen Parteien fehlen auch den Sozialdemokraten einige Frauen. 15 Damen auf der Kreistagsliste sind aber immerhin 4 mehr als bei den Freien Wählern und nur eine weniger als bei der CSU.
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