Vom "greislichen Kreisel" und "keiner erfolgreichen Aktion" in Sachen Wildblumenweise auf der Fläche des Kreisels bei der DJK war in der vergangenen Woche im Bauausschuss in Neustadt die Rede. Der Hügel soll umgestaltet werden, aber dennoch bienenfreundlich bleiben, entschieden die Räte. Das also sei drei Jahre nach dem Volksbegehren zur Artenvielfalt scheinbar parteiübergreifend im Stadtrat als Ergebnis geblieben, fragt sich nun die LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt mit deren Sprecherin Verena Bauer in einem Schreiben an die Redaktion.
Insektenfreundliche Gestaltung sei mehr als nur ein fürs menschliche Auge attraktives Blühangebot. "Unsere gefährdeten heimischen Insekten brauchen eben nicht die typischen innerörtlichen Blumenrabatte, sondern genau solche Flächen, auf denen Wildwuchs stattfinden darf", wird Bauer zitiert. "Dazu gehört dann auch, dass größere Altgrasbereiche auch über den Winter stehenbleiben dürfen. Das mag vielleicht nicht jedem gefallen (aber genauso wenig findet jeder den Kreisel aktuell greislich), ist aber für den Erhalt der Artenvielfalt von enormer Bedeutung."
Statt die wenigen, naturnah belassenen Flächen aus individuellen, ästhetischen Ansichten plattzumachen, sollte sich der Stadtrat seiner Verpflichtung bewusst werden, die eigenen Flächen, wo immer möglich, naturnah zu gestalten und damit seiner kommunalen Vorbildfunktion gerecht zu werden.
Im übrigen stünden Naturschutzverbände, der LBV, oder die Untere Naturschutzbehörde jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, heißt es weiter. Bei der Regierung der Oberpfalz gebe es seit 2021 eine Blühpakt-Beraterin, die Kommunen bei der Gestaltung von insektenfreundlichen Flächen berate.
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