Neustadt an der Waldnaab
14.06.2022 - 18:02 Uhr

Leiter des Gesundheitsamts warnt vor neuer Infektionswelle

Im Gegensatz zu den bisherigen Pandemie-Sommern steigen die Coronazahlen vielerorts jetzt schon wieder an. Dr. Thomas Holtmeier, Leiter des Gesundheitsamts Neustadt-Weiden, warnt vor einer weiteren Infektionswelle.

Die Temperaturen steigen in den nächsten Tagen auf Hochsommer. In den vorangegangenen zwei Pandemie-Sommern bedeutete das, endlich wieder unbeschwert beisammen sein zu können, zu feiern, Urlaub zu machen. Doch im Gegensatz zu 2020 und 2021 scheint sich die Coronalage in diesem Sommer nicht so recht zu beruhigen. "Aktuell verzeichnen wir in der Region genauso wie in ganz Bayern und in Deutschland eine erhebliche Beschleunigung des Infektionsgeschehens", sagt Dr. Thomas Holtmeier, Leiter des Gesundheitsamts Neustadt-Weiden.

Dies wird beim ersten Blick auf die Sieben-Tage-Statistik, die das Gesundheitsamt am Dienstag veröffentlichte, nur bedingt deutlich. Die Zahl der offiziell bestätigten Coronafälle ist zwischen dem 7. und 13. Juni im Vergleich zur Vorwoche um 48 Fälle gesunken. Allerdings hatte es in der Vorwoche mehr als eine Verdoppelung der Fallzahl gegeben. Holtmeier weist zudem auf ein Problem hin, das derzeit alle Corona-Statistiken betrifft: "Neben den offiziellen Inzidenzen muss man von einer erheblichen Dunkelziffer ausgehen, die allerdings nicht genau beziffert werden kann." Seiner Ansicht nach deuten die Daten darauf hin, "dass wir am Beginn einer weiteren Infektionswelle stehen". Die Ansteckungsgefahr sei "mittlerweile wieder deutlich höher als noch zu Beginn des Monats".

Appell für mehr Eigenverantwortung

Einer der Gründe dafür dürfte der Subtyp BA.5 der Omikron-Variante des Coronavirus sein. Dieser gilt als ansteckender als sein Vorgänger und betrifft auch mehr als dieser geimpfte Personen. Ein Grund für die hohe Dunkelziffer: Längst nicht jeder, der infiziert ist, lässt die Infektion durch einen PCR-Test nachweisen. Dieser ist allerdings Voraussetzung dafür, dass der Fall vom Robert-Koch-Institut erfasst wird.

Holtmeier appelliert an die Bürger in Weiden und im Landkreis Neustadt: "Selbst wenn und gerade weil viele rechtliche Pflichten im Zusammenhang mit Corona gefallen sind: Jetzt kommt es verstärkt auf die Eigenverantwortung an, wenn man sich und sein Umfeld vor einer Corona-Infektion schützen möchte." Vorsichtsmaßnahmen wie Abstandhalten, Händehygiene, die Nutzung der Corona-Warn-App und das Tragen von Masken in Innenräumen und bei Menschenansammlungen hätten "wieder deutlich an Bedeutung gewonnen". Das gelte auch für vorsorgliche Selbsttests, kostenlose Bürgertests sowie Tests bei Erkältungssymptomen.

Testzentrum am Feiertag geöffnet

Wer sich am Feiertag am Donnerstag testen lassen möchte, kann dies zwischen 8 und 12 Uhr am Testzentrum der Stadt Weiden und des Landratsamts Neustadt am Festplatz in Weiden tun. Eine Online-Registrierung ist vorab erforderlich. Infos dazu unter www.neustadt.de/landkreis-aktuelles/coronavirus/covid-19-testmoeglichkei....

Die wichtigsten Infos aus der Sieben-Tage-Statistik:

  • Zwischen dem 7. und 13. Juni gab es im Landkreis Neustadt 440 bestätigte Coronafälle.
  • Höchste Sieben-Tage-Inzidenz pro 10.000 Einwohner: Waldthurn (11,8), gefolgt von Speinshart (10,8) und Pirk (10,4).
  • Meiste offiziell nachgewiesene Fälle: Windischeschenbach (44), Luhe-Wildenau (31), Vohenstrauß (28).
  • In 22 der 38 Orte im Landkreis gab es weniger bestätigte Fälle als zuvor, in 16 Orten ist die Zahl gestiegen.

Tagesaktuelle Zahlen laut Robert-Koch-Institut von Dienstag: 221 bestätigte Neuinfektionen in Weiden und dem Landkreis Neustadt im Vergleich zu Montag. Sieben-Tage-Inzidenz: Weiden 350,3, Landkreis 389,9.

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