"Auf Schutz- und Hygienemaßnahmen legen wir großen Wert“, betont Musikschulleiter Karl Wildenauer. „Wir wollen aber trotzdem Spielfreude vermitteln.“
Die Musikschule dürfen Schützlinge wie Lehrer nur mit Mund-Nasen-Bedeckung betreten. Der Schüler kann nur alleine zum Unterricht ins Gebäude kommen. Eine Ausnahme gilt lediglich für Kinder unter sechs Jahren. Die Eltern werden gebeten, im Auto sitzen zu bleiben, damit kein zu großer Auflauf entsteht.
Beim Betreten desinfizieren die Musikschüler ihre Hände oder waschen sie mit Flüssigseife und Papierhandtüchern intensiv. Die Schüler müssen zwei Meter vor der Tür zum Unterrichtsraum warten, bis sie von der Lehrkraft abgeholt werden.
Detaillierte Aufzeichnungen
Dabei ist von den Musikpädagogen eine Anwesenheits- und Raumbelegungs-Liste zu führen. Hier ist die Uhrzeit minutengenau einzutragen. Auch die telefonische Erreichbarkeit ist zu vermerken. „Wir dürfen nur unterrichten, wenn wir alles detailliert protokollieren und die Liste im Musikschulgebäude im Original aufbewahren“, erläutert Schulleiter Karl Wildenauer. Wertvolle Hilfe bei den Vorbereitungen war dabei auch Stellvertreter Jürgen Eckert.
Der Aufenthalt im Gebäude ist auf den notwendigen Unterrichtszeitraum zu beschränken. Der Mindestabstand von 1,50 Meter ist strikt einzuhalten. Bei den Klavierschülern säubern die Lehrer nach jeder Unterrichtseinheit die Tasten mit Reinigungsmaterial. Ferner haben sie Desinfektionsmittel in jedem Zimmer stehen. Auch Lüften gehört zu den Sicherheitsvorkehrungen.
Jeglicher Körperkontakt, wie Hände schütteln, nicht-verbale Hilfestellung im Unterricht oder Austausch von Instrumenten ist untersagt. Das heißt zum Beispiel für die Gitarristen, dass sie ihr Instrument selbst stimmen müssen und sich nicht auf den Lehrer verlassen dürfen.
In die gleiche Richtung blasen
Bei Sängern und Bläsern gelten sogar drei Meter als Abstandsspanne. Zusätzlich ist zwischen Schüler und Lehrer eine transparente Trennwand angebracht, ein sogenannter Spuckschutz. Beide schauen zudem in die gleiche Richtung.
Auch die Schlagwerker sind wieder in die Musikschule zurückgekehrt. „Beim Unterricht von Angesicht zu Angesicht kann man auf die Haltung der Trommelstöcke und die Beintechnik mehr achten“, erläutert Percussionslehrer Johannes Preßl. Mit einem Teil der Schüler praktiziert er aber nach wie vor die Unterweisung im Internet. Seine Schüler waren davon begeistert.
Im Online-Modus teilweise unterwegs sind noch bis Pfingsten oder sogar bis zum Beginn der Sommerferien die Universitätsdozentin Gertrud Werner mit ihren Gesangsschülern sowie Jessica Drzymota mit Querflöte, Andreas Träger mit Saxofon und Klarinette, Robert Hösl, Werner und Andrea Fritsch mit den Gitarrenaspiranten, Klavierlehrerin Ivonne Drzymota, Petra Menz mit Blockflöte und Cello-Lehrerin Kinga Schröder.
Wildenauer zollt seinen Lehrkräften hohen Respekt und ist ihnen für ihre Bereitschaft, diesen vorbereitungsintensiven Musikunterricht zu gestalten, sehr dankbar. Sie haben sich mit der Technik umfassend ausgerüstet und intensiv eingearbeitet. „In der Musikschule lernt man fürs Leben,“ bemerkt der Schulleiter humorvoll.
Per Internet zu den Knirpsen
Da die Musikalische Früherziehung noch nicht loslegen kann, wagten Maria Wildenauer und Praktikantin Ramona Schulz am Dienstag und Donnerstag ein Experiment mit den Sprösslingen. Sie traten mittels Videoschaltung in Kontakt.
Der Versuch klappte prima, so dass in nächster Zeit bis zur Freigabe des Gruppenunterrichts auf diese Art und Weise zu den Kleinsten musikalisch Tuchfühlung aufgenommen wird. Die Sprösslinge und auch die Eltern waren von dieser Methode des Online-Unterrichts begeistert. Die jungen Interpreten machten zu Hause vor dem Bildschirm engagiert mit.
Blockflöten-, Gitarren- und Querflötenschüler im Gruppenunterricht werden auf Einzelunterricht umgepolt. Für die Percussionsgruppe, den Gitarrenspielkreis, das Akkordeonorchester, die Stadtkapelle und das Veeh-Harfen-Orchester sowie die einzelnen Veeh-Harfen-Gruppen haben derzeit noch keinen Präsenz-Unterricht.
Alles neu macht der Mai
Das Unterrichtsverbot während der Krise nützten die Verantwortlichen, um die Musikschule im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. „Der scheidende Bürgermeister Rupert Troppmann und die Stadträte machten dem Musikschul-Team damit eine große Freude“, erwähnte Vorsitzender Reinhold Schwarzmeier.
Neben dem Tünchen verlegte eine Firma im Multifunktionsraum auch einen neuen Teppichboden. Stadthallenhausmeister Helmut Götz, stellvertretender Musikschulleiter Jürgen Eckert, Maria Wildenauer und Ramona Schulz waren dabei sehr behilflich.
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