Neustadt an der Waldnaab
02.03.2023 - 17:34 Uhr

Neue Masche bei Trickbetrug: Per Mail um Geld gebeten

Trickbetrüger geben sich in einer Mail als Nichte einer Rentnerin in Neustadt/WN aus, um von dieser Geld zu bekommen. Ihre Masche ist besonders heimtückisch. Doch die Frau ist auf Zack.

Eine neue Masche taucht bei einem Trickbetrug in Neustadt/WN auf. Symbolbild: Patrick Seeger/dpa
Eine neue Masche taucht bei einem Trickbetrug in Neustadt/WN auf.

Unbekannte haben bei einem Trickbetrug in Neustadt/WN eine neue Masche ausprobiert. Das teilt die Polizeiinspektion Neustadt/WN mit. Die Betrüger schrieben einer Rentnerin eine Mail, in der sie sich als deren Nichte ausgaben und baten die ältere Frau um Geld. Das Besondere dabei: Die Betrüger nutzten dafür die Original-Mailadresse der Nichte, weshalb der Trick schwer zu durchschauen war.

In der Nachricht baten die Betrüger die Rentnerin im Namen ihrer Nichte um 800 Euro. Um ihre Forderung zu untermauern, überlegten die Täter sich eine passende Geschichte. Diebe hätten während des Türkei-Urlaubs die Tasche der "Nichte" mit Bargeld, Kreditkarten, Krankenversichertenkarten und dem Reisepass gestohlen. Die deutsche Botschaft würde sie mit ihrem vorläufigen Ausweis nach Hause fliegen lassen. Allerdings müsse die "Nichte" für das Flugticket und das Hotel die 800 Euro als Sicherheit hinterlegen.

Zunächst erklärte sich die Rentnerin bereit zu helfen, und das Geld zu überweisen. Daraufhin erhielt sie eine Mail, in der ihre "Nichte" sie bat, das Geld über "Moneygram" in die Türkei zu überweisen. Die dazu benötigte Referenznummer, um an das Geld zu kommen, sollte sie dann ihrer Nichte mitteilen. Allerdings stutzte die Rentnerin und rief ihre Nichte an. So stellte sich heraus, dass die Frau gar nicht zum Urlaub in der Türkei war. Die Betrüger hatten wohl ihren Mail-Account gehackt und Nachrichten an den gesamten Verteiler geschrieben.

"Diese Masche stellt eine neue Qualität des Phishings dar", heißt es seitens der Polizei. Beim sogenannten Phishing werden gefälschte Mails verschickt, wie auch in diesem Fall. Allerdings müssen die Betrüger für die genutzte Masche im Vorhinein recherchiert haben, um Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse der "Nichte" herauszufinden.

Die Polizei Neustadt/WN ermittelt und bittet darum, bei der Überweisung von Geld vorsichtig zu sein.

Tipps der Polizei bei Betrugsmaschen per Mail oder WhatsApp:

  • Geben Sie im Internet nur Daten von sich bekannt, wenn es unbedingt erforderlich ist. Um Identitätsdiebstahl vorzubeugen, ist vorsichtiger Umgang mit den eigenen Daten eine wichtige Voraussetzung.
  • Trauen Sie niemals gesandten Links oder Datei-Anhängen. Diese könnten im Hintergrund ein Schadprogramm installieren.
  • Wenn als Absender also nicht die Adresse erscheint, die Sie von Ihren Bekannten kennen, ist das ein erstes Alarmzeichen. Selbst wenn Sie die bekannte E-Mail-Adresse sehen, rufen Sie die entsprechenden Personen am besten an und fragen nach, ob sie Ihnen eine E-Mail geschickt haben. Das gilt auch für betrügerische Nachrichten über Messenger wie WhatsApp.
  • Nicht auf verdächtige Mails und Nachrichten antworten.
  • Anzeige bei der Polizei erstatten. Das geht auch online.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.