Zu einem mehrfachen festlichen Anlass hatte die Lobkowitz-Realschule in ihre Aula geladen: die Aufnahme in das europäische Schulpartnerschaftsprogramm „Erasmus+“ und die Auszeichnung als Mint-freundliche „digitale Schule 2018“. Den Festakt umrahmte musikalisch die Big-Band, geleitet von Michael Bertelshofer und dirigiert von Laura Nijkamp. Sie stimmte die Anwesenden zu Beginn weihnachtlich mit „Feliz Navidad“ ein, brachte den Elvis Presley-Song „Can’t Help Falling in Love“ und beschloss die Veranstaltung mit dem Traditional „Rock on Merry Gents“.
Rektorin Irene Sebald erinnerte an die kleine Delegation, die sich im Herbst 2015 mit dem Zug auf den Weg nach Freising gemacht hatte, um den Weg für eine „Mint-freundliche Schule“ zu bahnen. Damit wollte man sich auf aktuelle Neuerungen der Wirtschaft einlassen. Nun würden die Tickets für das neue Reiseziel „digitale Schule“ gelöst und mit dem Programm „Erasmus+“ neue Länder in den Fahrplan aufgenommen, um eine wichtige Richtung für die kommenden Jahre vorzugeben und die Schüler fit für ihre Ausbildung zu machen.
Ihre Festansprache begann Ministerialbeauftragte Maria Kinzinger mit einem auf die Schule übertragenen Zitat von Oscar Wilde: „Die täglichen Unterrichtsstunden geben der Schule ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.“ Deshalb beglückwünschte sie die Realschule zu ihrem eingeschlagenen Weg in die Zukunft mit interkulturellen und digitalen Kompetenzen, die nicht nur gelehrt, sondern in der Realität erlebbar gemacht werden. Das mache junge Menschen stark für ein gelingendes Leben.
Die Schulpartnerschaften mit dem tschechischen „Gymnasium Tabor“ und der „Neuen Mittelschule Lembach“ würden einen wertvollen Beitrag zum europäischen Profil der Lobkowitz-Realschule leisten. Zudem seien grenzenlose Netzwerke in der internationalen Arbeitswelt Garant für beruflichen Erfolg. Das Programm „Erasmus+“ biete auch ein ideales Übungsfeld für Demokratiebewusstsein und demokratisches Handeln. Auch in Zeiten eines tief greifenden gesellschaftlichen Wandels dürften Grundwerte wie Freiheit, Toleranz, Gerechtigkeit und Solidarität niemals zur Disposition stehen. Für die Betreuung der Schulpartnerschaften dankte Kinzinger Beratungsrektorin Irmgard Schwartz und Beratungsrektor Johannes Paetzold.
Zukunftsfähigkeit erfordere aber auch einen souveränen Umgang der Schüler mit den Herausforderungen der Digitalisierung, die man nicht aufhalten, sondern nur gestalten könne. Neben dem Erlernen der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen sei der kompetente und verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Medien eine wichtige Bildungsaufgabe. Hierfür biete die Lobkowitz-Realschule als „MINT-freundliche digitale Schule 2018“ beste Voraussetzungen. Kinzingers Dank galt dazu Studienrätin Theresa Büllesfeld, Konrektor Ramon Gomez-Islinger und Studienrat Alexander Frey.
Gomez-Islinger stellte anschließend die einzelnen Programme und Projekte vor. „Erasmus+“ ist ein EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Im Bereich Schulbildung sind die Ziele unter anderem das Schaffen eines europäischen Bewusstseins sowie einer aktiven europäischen Bürgerschaft, die Verwirklichung von lebenslangem Lernen und Mobilität und die Verbesserung der Qualität und Effizienz der allgemeinen und beruflichen Bildung in einer laufenden strategischen Partnerschaft. Man habe sich dabei bei den Partnerschulen in Südböhmen und Oberösterreich für einen engen Bereich in der „Europaregion Donau-Moldau“ entschieden, bei dem es bereits viel Austausch von Waren und Technologie gebe: drei Länder, zwei Sprachen, eine Region.
Verbunden mit diesem Programm ist das auf zwei Jahre angelegte „Mint“-Projekt (Mathematik/Informatik/Natur/Technik), bei dem am 23. November eine Rezertifizierung erfolgte. Hierfür sind bereits geeignete Räume mit neuer Ausstattung vorhanden; ein Forscherraum wird gerade erstellt. Ein neuer „Mint“-Baustein ist das Label „digitale Schule“. Damit sollen die Schüler so zukunftsfähig wie möglich gemacht werden, denn der Anteil an komplexer Wissensarbeit, die Übernahme von Routinetätigkeiten durch Maschinen und Roboter und die Zunahme der Steuerungstätigkeit von Computern werden zunehmen.
Wie gut Schulpartnerschaft schon funktioniert, stellten die Schüler Anna-Lena und Andreas in lockerer Moderation vor. Sie erzählten begeistert von fünf Tagen in Tschechien und interviewten dabei auch Mitschüler in der Aula: die tolle Aufnahme bei den Gastfamilien, Besichtigungen und Freizeitangebote, Experimente und Exkursionen zu den Schwerpunkten Boden und Wasser. Im April wird ein Gegenbesuch in Neustadt stattfinden; im Juni wird nach Lembach gefahren. Zum Schluss überreichte Kinzinger an die Schule die Urkunden über die Aufnahme ins „Erasmus+“-Programm, die Rezertifizierung des Projekts „Mint-freundliche“ Schule und die Verleihung des Labels „Digitale Schule“.





















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