Neustadt an der Waldnaab
27.02.2023 - 10:16 Uhr

Neustädter Bürgerwehr schürt den Backofen wieder an

Die Neustädter Bürgerwehr lässt nach Corona eine Tradition aufleben: Der Backofen in der Lindenstraße wird wieder angeschürt. Neu sind aber die Brotbäcker. Sie zeigen erstmals am 4. März, was sie von den "Alten" gelernt haben.

Nachdem Neustadts letzter verbliebener öffentlicher Backofen während Corona kalt geblieben ist, finden die Brotbacktage heuer mit neuen Bäckern der Neustädter Bürgerwehr wieder statt. Das teilt der Verein nun mit.

„Es ist ein spezielles Brot aus Sauerteig, es schmeckt super, ist knusprig, schaut gut aus, einfach mal was anderes als das vom Bäcker“, schwärmt Josef Marzi, Mitglied der Neustädter Bürgerwehr. „Unser Holzofenbrot ist etwas Besonderes“.

Der Backofen in der Lindenstraße oder „Prophetengasse“, wie sie die Neustädter nennen, stammt aus dem Jahr 1874 und ist der letzte noch verbliebene öffentliche Backofen.

„Früher haben die Leute den genutzt, um dort ihr Brot und ihren Kuchen zu backen, die Historische Bürgerwehr hat 1985 dann das erste Backofenfest gefeiert“, erzählt Helmut Fukerider, stellvertretender Kommandant der Neustädter Bürgerwehr. "Der Dorner Karl, damals Bäckergeselle, hat der Vorgeneration der jetzigen Bürgerwehr gezeigt, wie das Backen funktioniert, nach einigen Jahren hat er sich zurückgezogen, danach haben Hans-Jürgen Kappert und Hans Völkl die Tradition weitergeführt“.

Corona hat sowohl das Backofenfest als auch die Brotbacktage in den letzten Jahren verhindert. Hans-Jürgen Kappert und Hans Völkl haben aus Altersgründen aufgehört, und so ist der Ofen bis März 2022 kalt geblieben.

„Für mich ist es eine Herzenssache, dass der Backofen nicht nur zu den festen Terminen angefeuert wird, sondern regelmäßig einmal im Monat“, wird Bürgermeister Sebastian Dippold in der Mitteilung zitiert. „Ich bin sehr froh darüber, dass die Brotbacktage in unserer Stadt dank der ‚neuen Bäcker‘ der Bürgerwehr wieder stattfinden können“.

Und damit meint der Rathauschef Helmut Fukerider, Arthur Richtmann, Josef Marzi und Christian Schmid von der Neustädter Bürgerwehr. Der Kommandant Josef Moldaschl übernimmt die Organisation der Brotbacktage. „Wir haben uns im März 2022 die zwei ‚alten Bäcker‘ geholt und uns alles zeigen lassen, wir haben den Brauch seitdem wieder belebt, sonst wäre er vielleicht eingeschlafen“, berichtet Fukerider.

Die Bürgerwehrmänner haben ihr Handwerk mittlerweile perfektioniert. „Nach etwa 45 Minuten holen wir einen Laib raus und klopfen von unten dagegen“, erklärt Fukerider, „wenn es dumpf klingt, dann ist das Brot fertig“.

Wie auch im letzten Jahr will die Bürgerwehr an vier festen Terminen (Bürgerfest, Bauernmarkt, Backofenfest und im Advent) Holzofenbrot backen. Darüber hinaus soll es weitere Brotbacktage geben. Unterstützt wird die Bürgerwehr dabei von der Stadt und Bäckermeister Josef Arnold, der wie bisher den Sauerteig liefert.

„Am Samstag, 4. März, werden wir zum ersten Mal in diesem Jahr anheizen“, informiert Fukerider. „Wir backen an diesem Tag zweimal, pro ‚Bach‘ machen wir 30 Brote, die Leute können die vorbestellten Laibe entweder um 10.30 oder um 13 Uhr zum Preis von 7,50 Euro am Backofen abholen.“ Vorbestellungen für den 4. März nimmt Josef Moldaschl ab sofort täglich ab 17 Uhr entgegen, Telefon 0160/8749194. Pro Person können maximal zwei Brote abgegeben werden.

Um zu gewährleisten, dass der Holzofen im Schnitt einmal im Monat angefeuert wird, wird neben der Bürgerwehr auch das Restaurant Kuhlemann Backtage abhalten. Sowohl die weiteren Backtermine der Neustädter Bürgerwehr als auch die des Restaurants wird die Stadt zeitnah bekanntgeben.

Service:

Brot bestellen

  • Erster Backtag: Samstag, 4. März
  • Bestellung: bei Josef Moldaschl täglich ab 17 Uhr, Telefon 0160/8749194
  • Menge: pro Person können maximal zwei Brote
  • Abholung: entweder 10.30 oder 13 Uhr
  • Preis: 7,50 Euro pro Laib
 
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