Im Namen der Movember-Bewegung lassen sich nicht nur Neustädter Feuerwehrkameraden einen Schnauzer wachsen. Männer weltweit beteiligen sich im November seit Jahren an dieser Aktion. Sie wollen damit Bewusstsein für die Gesundheit von Männern schaffen.
30 Neustädter Feuerwehr-Aktive machten dieses mal mit, heißt es in einer Mitteilung der Feuerwehr. Ende 2023 ließen sie sich einen Schnurrbart wachsen oder rasierten sich den Vollbart, bis nur noch ein Schnauzer stehenblieb . "Keiner von uns war bis dato Schnurrbart-Träger", so Marco Spranger, Zweiter Kommandant der Feuerwehr Neustadt, "aber jeder von den gut 30 Beteiligten war sofort dabei. Manche haben sich auch spontan kurz vor dem Foto noch ihren Bart rasiert und den Schnauzer stehen lassen".
Die Idee zur Aktion stamme von David Schön, einem Aktiven der Feuerwehr Neustadt. "Diese Idee hat sofort viel Zuspruch gefunden", so Kommandant Dominik Lang.
Während im November die Schnurrbärte wuchsen, kam bei den Neustädter Kameraden die Idee auf, mit dieser Aktion zusätzlich eine Spende zu verbinden. "Jeder der Beteiligten war bereit, einen gewissen Betrag zu geben und nach kurzer Zeit haben wir uns dazu entschieden, das Geld unserem Kameraden Josef für die Reha zu überlassen", so Lang. Josef Schieder aus Störnstein ist seit einem Unfall im Mai 2023 querschnittsgelähmt. Um die Kosten für eine Reha in einer Privatklinik zu stemmen, hat Schieders Schwester eine Spendenaktion gestartet, bei der bisher 147.403 Euro zusammengekommen sind, Stand: 9. Januar 2024. Auch Umbauten in Schieders Wohnung sollen von diesem Geld bezahlt werden, sodass er auch zu Hause in gewohnter Umgebung ein weitestgehend normales Leben führen kann.
"Einige unserer Kameraden rasierten sich noch spontan vor dem gemeinsamen Foto den Bart und spendeten. Bürgermeister Sebastian Dippold, selbst Aktiver, oder auch Feuerwehrreferent Martin Filchner und Ibrahim Alkhalil Hamo", erinnert sich Lang. Auch Erwin Zapf, ehemals Aktiver, der seit 50 Jahren Vollbart trägt, habe untenrum alles abrasiert.
Am Ende der Aktion sei der ein oder andere aber doch froh gewesen, auch den Schnauzer wieder abnehmen zu können, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr. "Es zwickt, weil ich normalerweise gar keinen Bart trage", erzählt Spranger. "Ich bin auch oft auf meinen Schnauzer angesprochen worden, habe den Leuten dann die traurige Geschichte, die dahinter steckt, erzählt und die Leute so zum Nachdenken gebracht".
Anfang Januar 2024 haben die Neustädter Kommandanten ihrem Kameraden Josef Schieder die Spende von 1000 Euro persönlich übergeben. Gleichzeitig überreichten die Jugendwartinnen der Feuerwehren Neustadt und Störnstein die Spende in Höhe von 3100 Euro aus dem Christbaumverkauf der beiden Jugendfeuerwehren, die ebenfalls Schieder zugute kommt. "Das ist Kameradschaft", betont Lang, "wir sind vor allem im letzten Jahr sehr zusammen gewachsen und froh, dass wir uns immer wieder gegenseitig unterstützen".
Die Movember-Bewegung
- Hinter der Movember-Bewegung steckt eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich für die Gesundheit von Männern einsetzt. Die Organisation stammt aus Australien und agiert in Deutschland als eingetragener Verein mit dem Namen Movember Foundation.
- Das Wort setzt sich aus dem englischen Wort „Moustache“ für Schnurrbart und dem Monat „November“ zusammen.
- Mithilfe des Schnauzers als Symbol will die Bewegung das Bewusstsein für Gesundheitsprobleme von Männern stärken.
- Der erste Movember hat 2003 in Australien stattgefunden. Damals haben etwa 30 Männer teilgenommen. Heute ist die Bewegung in über 20 Ländern aktiv und ist damit weltweit die größte Bewegung, die sich für Männergesundheit einsetzt.
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