Schon seit einem halben Jahrhundert engagiert sich Rudolf Kneidl aus Neustadt in der Kolpingsfamilie. Er erinnert sich noch ganz genau, wie er 1974 Schriftführer geworden ist. Der damalige Neustädter Kolpingspräses Robert Hüttner kam zu ihm ins Gesundheitsamt und fragte ihn, ob er nicht das Amt übernehmen wolle, das Hüttner seit dem Ausscheiden von Rudi Bäumler kommissarisch ausübte. „Ich hab`s gemacht“, sagt Kneidl. Hüttner machte übrigens später in Regensburg Karriere. Er wurde Bischöflicher Finananzdirektor, Kolping-Diözesanpräses, Prälat und Domdekan.
Zehn Jahre später, 1984, feierte die Neustädter Kolpingsfamilie das 100-jährige Jubiläum. Zu diesem Zweck richtete die Organisation eine eigene Festkasse ein, mit deren Betreuung man Kneidl beauftragte. Er machte das so gut, dass er 1986 zum Kassier gewählt wurde, als sich der bisherige Kassenchef Franz Hültner, ein Banker, zurückzog.
1998 wurde der Neustädter Kolpingchef Hans Eiszrich zugleich an die Spitze des Bezirskverbandes Neustadt-Weiden gewählt, dem neben Neustadt und Weiden noch Windischeschenbach, Mantel, Schirmitz, Luhe, Pressath, Grafenwöhr und Eschenbach angehören. Auf Wunsch Eiszrichs wurde Kneidl auch noch Kassier im Bezirksverband. „Diese verantwortungsvolle Aufgabe führt er seit 1998 auch auf Bezirksebene mit großer Kompetenz und Verlässlichkeit aus und trägt damit wesentlich zur Stärkung der Gemeinschaft und der Werte der Kolpingsfamilie bei“, würdigte Bischof Rudolf in der Laudatio.
„Wir haben ein tolles Führungsteam“, lobt der Jubilar die Zusammenarbeit auf Bezirksebene in den höchsten Tönen. Alle wollen weitere drei Jahre weitermachen. „Durch Kolping sind Freundschaften entstanden“, blickt der 73-Jährige zufrieden zurück. „Es heißt nicht umsonst Kolpingsfamilie.“
Ein weiterer bedeutender Schwerpunkt von Kneidls Wirken ist das Engagement in der Ambulanten Krankenpflegestation der Pfarrei St. Georg. Nach sechs Jahren in der Kirchenverwaltung schied er wegen Interessenskollission aus und übernahm am 1. April 2010 die ehrenamtliche Geschäftsführung der Sozialstation. Diese erstreckt sich über ein großes Einzugsgebiet, das von Püchersreuth über Neustadt und Altenstadt bis nach Weiden reicht, und die Versorgung und Betreuung weit über 100 pflegebedürftiger Menschen zur Unterstützung und Entlastung der Angehörigen sichert.
Kneidl begann mit 17 Mitarbeitern, heute sind es 37. Die Zahl der Dienstautos stieg von vier auf elf. Zum 40-jährigen Bestehen 2023 wurde ein zweites Carport gebaut. Das gesamte Gebäude Am Schulbühl 8 wurde renoviert und modernisiert. Stolz kann Kneidl mit seinem Team sein, dass die Einrichtung auf einem sehr guten finanziellen Fundament steht.
„Mit seinem jahrzehntelangen Einsatz für soziale und kirchliche Projekte sowie seiner unermüdlichen Hilfsbereitschaft ist Herr Kneidl ein Vorbild und eine tragende Säule für viele Menschen in seiner Region und über die Grenzen hinaus“, lobte der Bischof und überreichte ihm als einzigen in der Region Weiden-Landkreis Neustadt/WN die Wolfgangs-Verdienstmedaille.
Bei der Feststunde im Kolpinghaus in Regensburg dabei war auch Stadtpfarrer Thomas Jeschner von St. Elisabeth Weiden, der als Kolping-Bezirkspräses die Ehrung angeregt hatte, ebenso Kneidls Ehefrau Christa, die ihrem Ehemann in all den Jahren den Rücken freigehalten hat.
Die Wolfgangsmedaille im Bistum Regensburg
- Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes verleiht der Regensburger Bischof seit 52 Jahren verdienten Weltchristen die Wolfgangsmedaille. Es ist die höchste Auszeichnung für Laien im Bistum Regensburg.
- 1973 wurde die Verleihung der St.-Wolfgangs-Verdienstmedaille von Bischof Rudolf Graber initiiert. Die Auszeichnung ist nach dem Regensburger Bistumspatron, dem Heiligen Wolfgang, benannt.
- Über 400 Engagierte erhielten die Medaille bis dato
- Geehrte 2025: Rudolf Kneidl, Gertrud Riederer-Eichacker, Herbert Scheuerer, Siegfried und Theresia Schweiger, Bernhard Stahl, Herbert Wenk
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