Neustadt an der Waldnaab
01.03.2020 - 13:15 Uhr

Neustädter Stadtmuseum eröffnet wieder

Mit einer Sonderausstellung „Von Kräuterkammern und Laboren – im Reich der Apotheker“, 400 Jahre Pharmazie in Neustadt/WN, wurde das Museum der Stadt Neustadt wiedereröffnet. Seit Herbst vergangenen Jahres war es geschlossen.

von KRB
Zur Ausstellungseröffnung kann mit einem Apothekerschnaps auf ein gutes Gelingen angestoßen werden. Bürgermeister Troppmann hat hierfür aus Oberviechtach das Eisenbarth-Elixier besorgt. Bild: krb
Zur Ausstellungseröffnung kann mit einem Apothekerschnaps auf ein gutes Gelingen angestoßen werden. Bürgermeister Troppmann hat hierfür aus Oberviechtach das Eisenbarth-Elixier besorgt.

Die Beleuchtung musste erneuert werden. Nun werden jährlich 3,3 Tonnen CO2 eingespart. Nicht nur Museumsleiterin Ursel Wiechert, sondern auch Bürgermeister Rupert Troppmann zeigten sich begeistert von der gelungenen Sanierung.

Immer wieder waren Lampen ausgefallen, teilweise wurde die Leuchtmittel in den Vitrinen sehr heiß, auch die Energieeffizienz spielte eine große Rolle. Aus diesen Gründen musste eine Renovierung des Stadtmuseums durchgeführt werden. Gleichzeitig konnte auch die Heizung erneuert und Räume gestrichen werden. All diese Maßnahmen haben die Stadt Neustadt über 60.000 Euro gekostet. Bürgermeister Troppmann sprach von einem Paradestück deutscher Bürokratie, als die Zuschüsse beantragt wurden. Letztendlich erhielt die Stadt vom Land und Bund 21.000 Euro.

Troppmann dankte der Firma Elektrodesign aus Weiden für die ausgezeichnete Planung der Arbeiten und der Familie Keck aus Eschenbach, die die Ausstellung mit ihren Exponaten möglich machte. Den Museumsverein mit ihrem Vorsitzenden Bernhard Knauer bezeichnete Troppmann als Bundesglied zwischen Stadt und Museum. Sein besonderer Dank aber galt Ursel Wiechert für die viele (Putz-)Arbeit nach der Sanierung und die ausgezeichneten Vorbereitung der Ausstellung.

Die Museumschefin gab dann eine fachlich fundierte Einführung in die Sonderausstellung und 400 Jahre Pharmazie in Neustadt. „Den ersten Hinweis über einen Apotheker in unserer Stadt findet man in einem Eintrag im Kirchenbuch: Johann Simon Rödl (Rüdl/Riedl), Apotheker und Bürger zu Neustadt. Später haben die Neustädter ihren Apothekerbedarf in Weiden besorgen müssen. 1753 wird darüber geklagt, dass die katholischen Neustädter in der lutherischen Apotheke in Weiden höhere Preise zahlen mussten. Erster selbständiger Apotheker in Neustadt ist dann Simon Engel.“ Wiechert wusste auch, dass 1961 Apotheker Franz Sedlmayr die Löwenapotheke gründete und Gerd Wunderer 1971 die St.-Georgs-Apotheke. Die beiden Söhne Peter Wunderer und Franz Sedlmayr, derzeitige Inhaber der Apotheken, waren Ehrengäste bei der Ausstellungseröffnung.

Karlheinz Keck, Vorsitzender des Heimatvereins Eschenbach, freute sich, dass er mit seinen Exponaten dem Neustädter Museum eine Freude bereiten konnte. „Apotheker waren schon immer traditionsbewusst“, betonte Keck. Als Beispiele nannte er Theodor Fontane und Agatha Christie, die nicht nur begnadete Schriftsteller, sondern eben auch Apotheker waren. „Umso erfreulicher, wenn aus dieser Tradition einmal ausgebrochen wird und etwas Neues, Unerwartetes entsteht. Denn kaum ein Produkt ist wohl bekannter als ein schief gegangenes Experiment, bei dem der Amerikaner und Pharmazeutiker John Pemberton etwas suchte, um Kopfschmerzen zu lindern und stattdessen die Coca Cola fand.“

Die Sonderausstellung ist bis in den Sommer zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadtmuseums, Dienstag bis Freitag von 14 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos.

Info:

Im Museum geht das neue Licht auf

Über viele Jahre hinweg war die Beleuchtung im Stadtmuseum ein großes Problem. Teilweise gab es keine geeigneten Leuchtmittel mehr, vom Stromverbrauch ganz zu schweigen. Aus diesem Grund wurde schon vor über zwei Jahren der Entschluss im Neustädter Stadtrat gefasst, die Beleuchtung im Museum zu erneuern.

55.000 Euro kostete letztendlich die neue Elektroinstallation, davon gab es 8.000 Euro vom Freistaat als Förderung fürs Museum und weitere 13.000 Euro vom Bund aus Mitteln des Klimaschutzes.

Geplant wurde die Maßnahme durch die Firma Elektrodesign aus Weiden. Christoph Plouschka, Mitarbeiter der Firma, hatte interessante Details mitgebracht. „Die alten Strahler hatten 50 Watt, die neuen nur mehr 6 Watt. Bisher waren 64 Strahler angebracht, neu 74. In den Vitrinen reichten LED-Strahler mit lediglich 3 Watt. Dies alles bedeutet, dass bisher 7,1 KW an Strom verbraucht wurden, künftig werden lediglich 910 Watt benötigt. Dadurch werden jährlich 3,3 Tonnen CO2 eingespart. (krb)

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.