Neustadt an der Waldnaab
23.05.2023 - 10:08 Uhr

Nicht nur die Neustädter feiern den heiligen Felix

Auch 436 Jahre nach seinem Tod in Rom ist der heilige Felix in der Oberpfalz nicht vergessen. Dies beweist der gute Besuch beim Felixfest am Sonntag. Sowohl zum Festgottesdienst als auch zum weltlichen Teil strömen die Besucher.

Guardian Pater Stanislaus begrüßte auch eine Pilgergruppe von St. Konrad mit Pfarrer Johannes Lukas an der Spitze, der zusammen mit Pater Witold und Festprediger Pater Adalbert mit ihm am Altar stand. "Wir wollen gemeinsam Gott danken und loben für den Schutz und Segen, den wir auf die Fürsprache des heiligen Felix empfangen", sagte der Klosterobere. Das demutsvolle Leben des einfachen Hirten aus Umbrien fasziniere noch heute Jung und Alt.

Adalbert Kordas hatte für seine Predigt einen ein Meter langen Holzstock, eine Schneide-Elle, mitgebracht, wie sie der heilige Franziskus benutzte, als er im florierenden Tuchladen seines Vaters in Assisi wertvolle Stoffe verkaufte. Zu dieser Zeit feierte er mit seinen reichen Freunden rauschende Feste. Nach einem Zusammentreffen mit einem Straßenbettler änderte sich sein Verhalten. Mehr und mehr wandte sich Franziskus einem Leben zu, das von der Nachfolge Jesu geprägt war. "Nicht mehr die Tuch- und Schneider-Elle war für ihn das Maß der Dinge, sondern die Evangeliums-Elle." Eine neue Elle namens Armut.

Ähnlich sei es wohl dem heiligen Felix gegangen, spannte der Guardian im Minoritenkloster Oggersheim den Bogen zum Patrozinium der Wallfahrtskirche St. Felix. Als der 28-Jährige aus Cantalice nach einem Unfall auf dem Feld mit zwei Ochsen durch ein Wunder unverletzt aufstand, rief er: "Barmherzigkeit, Barmherzigkeit". Er fiel auf die Knie und dankte Gott für das erneut geschenkte Leben. Er weihte sich schließlich restlos Gott und trat bei den Kapuzinern ein. "Er war ein Vorbild an Eifer und Gebet und verstand sein Leben von Anfang an als Kreuzweg in der Nachfolge Jesu."

Vier Jahre später, 1547, schickten ihn die Oberen nach Rom. Schon bald musste er Tag für Tag mit Krug und Quersack bettelnd durch die Straßen der Ewigen Stadt marschieren. Von nun an war seine Elle, sein Maßstab, die Demut. Er sammelte Wein und Öl, Brot und Gemüse für das Kloster.

Auch auf Spott und und wüste Beschimpfungen der temperamentvollen Römer antwortete er lächelnd mit einem aufrichtigen "Deo gratias!" "Gott sei's gedankt!" An den Armen ging er nie vorüber, ohne ihnen ein aufmunterndes Wort oder von den soeben erbettelten Broten zu schenken. So trat Bruder "Deo Gratias" in die Fußstapfen des Franz von Assisi. Im Lauf der 40 Jahre lernten die Römer ihren "Mann des Brotes" kennen und lieben, und er war aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.

"Auch in Neustadt gehört der Heilige Felix zur Stadt", stellte Pater Adalbert fest. "Er ist ein Segen, der Mut macht." Er beschenke reichlich und gern, was die 325 Wunder im Mirakelbuch des Klosters St. Felix bezeugten.

Die feierliche Messe umrahmte der Felixchor unter Leitung von Christine Behr. Mit der Sonntagsvesper mit eucharistischem Segen ging das Felixfest zu Ende.

Hintergrund:

Der heilige Felix und Uganda

  • Erstmals wurde am Sonntag auch in der großen Pfarrei Kakooge in Uganda ein Felixfest gefeiert.
  • In der Filiale Lwanjuki gibt es ebenfalls eine Felixkirche, wahrscheinlich die einzige in dem ostafrikanischen Land.
  • Wie Missionar Pater Stanislaus Strojecki berichtete , haben sich dort zahlreiche Besucher eingefunden.
  • Gefeiert wurde in kleinerem Rahmen als in Neustadt. Wie in Afrika üblich dominierten Tanz und Gesang.
 
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