Neustadt an der Waldnaab
26.11.2023 - 09:57 Uhr

Pater Stanislaus bringt Gymnasiasten Post aus Uganda

Der ehemalige Guardian von St. Felix berichtet am Neustädter Gymnasium über die aktuelle politische Lage und den Alltag in Uganda. Er bringt dazu auch Briefe mit kleinen Geschenken der Kinder an ihre Neustädter Schulpaten mit.

Das tägliche Leben in Uganda ist alles andere als leicht, ist geprägt von Armut. Die politischen Verhältnisse ähneln in der demokratischen Republik eher einer Diktatur. Darüber berichtete der Franziskaner-Missionar Pater Stanislaus den Schülern der achten bis elften Klassen des Neustädter Gymnasiums. Der Geistliche spielte auch Postbote und brachte Briefe mit kleinen Geschenken der dort betreuten Patenkinder an ihre Paten mit und nahm im Gegenzug Briefe mit nach Uganda.

Regelmäßiger Kontakt

Aktuell haben die Neustädter Gymnasiasten mit Briefen oder über WhatsApp regelmäßig Kontakt zu 40 Patenkindern, die in Kakooge verschiedene Schuleinrichtungen besuchen. „Wir schreiben uns über unseren Schulalltag, unsere Hobbys, was wir im Alltag erleben und über unsere Familien“, erzählt Silja Fleischmann aus Vohenstrauß, die von ihrer Brieffreundin Vanessa den zweiten Brief erhält.

Initiiert hat die Schulpatenschaften Oberstudienrätin Christine Schindler, die auch die ungewöhnliche Unterrichtsstunde organisiert hatte. „Father Stan“, wie ihn seine Schützlinge in Kakooge nennen, berichtete den Gymnasiasten über die politischen Verhältnisse in dem Land in Ostafrika, das wegen seines Wasserreichtums auch „die grüne Perle Afrikas“ genannt wird. Geld vom Ausland komme nicht der Bevölkerung zugute, sondern versickere in den Kanälen der regierenden Clans. Besorgt zeigte sich der Geistliche auch darüber, dass derzeit Russland versuche, seinen Einfluss zu erhöhen und einen Keil zwischen Afrika und Europa zu treiben.

Geringe Lebenserwartung

Überrascht waren die Schüler vom Durchschnittsalter der ugandischen Bevölkerung, das bei 19 Jahren liege. „60 bis 70 Prozent der Bevölkerung sind unter 18 Jahren. Die Lebenserwartung liegt allerdings bei nur 40 Jahren. Da müsste ich schon seit 30 Jahren tot sein“, bemerkte der 70-Jährige im Spaß. Pater Stanislaus berichtete über die Korruption, die an allen Ecken und Enden herrsche, die mangelnde Infrastruktur, die fehlende Industrie und den Einfluss von China mit vielen chinesischen Projekten und Produkten im Land.

Für die Paten unter den Gymnasiasten verteilte der Missionar Briefe mit kleinen Geschenken der Patenkinder an ihre Paten. Christine Schindler füllte gemeinsam mit dem Geistlichen ein Weihnachtssäckchen mit Geschenken, die die Kinder in Uganda brauchen können. Dazu gehörten neben Schokolade, Zuckerstangen und Marshmallows auch Holzmalstifte, Kugelschreiber, ein In-Ear-Kopfhörer oder Äpfel, die es in Uganda praktisch nicht gibt. Der Missionar zeigte Shortmovies über Messen, Theateraufführungen oder sportliche Betätigungen der Kinder und Jugendlichen in Kakooge. Die Neustädter Schüler bedankten sich mit einem spontanen Video, auf dem sie „We wish you a merry christmas“, begleitet von Christine Schindler am Klavier, sangen.

Hintergrund:

Schulpatenschaft mit Kakooge (Uganda)

  • Am Neustädter Gymnasium bestehen aktuell 40 Schulpatenschaften.
  • Für rund 500 Schüler und Studenten wird durch Sponsoren das Schulgeld in Kakooge bezahlt. 170 Sponsoren kommen aus der Oberpfalz.
  • Für jeden der drei Abschnitte im Schuljahr muss der Schüler 200 Euro Schulgeld bezahlen.
  • Informationen über Patenschaften für ugandische Kinder erteilt Guardian Pater Stanislaus vom Kloster St. Felix, Telefon 09602/1274, E-Mail: p.stanislaus[at]t-online[dot]de
  • Spenden für das Missionsprojekt Kakooge unter „Kloster St.Felix für Uganda“ bei den Vereinigten Sparkassen Eschenbach-Neustadt-Vohenstrauß, IBAN DE07 7535 1960 0300 1366 45
 
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