Neustadt an der Waldnaab
10.09.2019 - 14:02 Uhr

"Jetzt red i" in Neustadt: Demonstration vor Sendungsbeginn

Die Vorbereitungen zu "Jetzt red i" in der Stadthalle Neustadt sind fast abgeschlossen. Alle Karten zur BR-Sendung über die Stromtrasse Süd-Ost-Link waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Es wird heiß hergehen – auch vor der Halle.

Protest gegen die "Monstertrasse" am Mittwoch, 11. September: Gegner der Stromleitung "Süd-Ost-Link" weisen mit roten Kreuzen und Plakaten in Störnstein auf ihre geplante Demonstration vor der Stadthalle in Neustadt hin. Bild: Gabi Schönberger
Protest gegen die "Monstertrasse" am Mittwoch, 11. September: Gegner der Stromleitung "Süd-Ost-Link" weisen mit roten Kreuzen und Plakaten in Störnstein auf ihre geplante Demonstration vor der Stadthalle in Neustadt hin.

Die Spannung in Neustadt steigt. Wenn der Bayerische Rundfunk am Mittwochabend um 20.15 Uhr mit den Moderatoren Tilmann Schöberl und Franziska Eder live aus der Stadthalle sendet, wird die Stimmung aufgeheizt sein, das zeichnet sich schon jetzt ab. Denn bevor sich die Podiumsgäste der bekannten Sendung "Jetzt red i" – Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, FDP-Fraktionsvorsitzender Martin Hagen und Tennet-Kommunikationschef Martin Groll – den Fragen der Bevölkerung zur geplanten Stromtrasse Süd-Ost-Link stellen werden, ist eine Demonstration geplant.

In der "Bürgerinitiative Landkreis Neustadt/Waldnaab und Weiden gegen die Monstertrassen" organisierte Gegner der Höchstspannungsleitung kündigen eine Protestaktion an. "Wir stehen ab 18.45 Uhr am Parkplatz vor der Stadthalle. Wenn die Gäste und Politiker kommen, wird man uns sehen und hören", sagt Josef Langgärtner. Der Sprecher der Bürgerinitiative rechnet mit Teilnehmern, die bis aus Marktredwitz und dem Nürnberger Land anreisen. Zudem werde Hubert Aiwanger einige Worte während der Demo sprechen.

Ein Demo-Hinweis an einem Baum. Bild: Gabi Schönberger
Ein Demo-Hinweis an einem Baum.

"Hagen hat keine Ahnung"

Dabei wird sich der Minister Kritik stellen müssen: "Er hat einmal gesagt, dass wir die Trasse brauchen. Aber er wurde hauptsächlich von den Trassengegnern gewählt. Diese Leute haben ihm die Stimme gegeben, und jetzt fällt er um, weil er die Staatsregierung vertritt", moniert Langgärtner. Zudem sei FDP-Politiker Martin Hagen als Podiumsgast fehl am Platz: "Ich habe Herrn Hagen noch nie irgendetwas zur Energiewende sagen hören. Der hat keine Ahnung von der ganzen Problematik." Die Trasse werde nur für den europäischen Stromhandel gebaut, nicht jedoch für die Versorgung der heimischen Bevölkerung, kritisiert der 65-jährige Parksteiner.

Der Einlass in die Halle beginnt um 19.15 Uhr. Laut BR-Redakteur Philip Naßhan waren die kostenlosen Tickets für die genau 100 Sitzplätze in der "Jetzt-red-i"-Arena "in Rekordzeit vergriffen. Das dauerte nur eineinhalb Tage, dann waren alle weg." Darüber würde man sich jedoch freuen, denn: "Das zeigt, dass es in der Region großes Interesse an dem Thema gibt. Die Sendung wird sicherlich sehr spannend."

Insgesamt 30 Mitarbeiter des BR sind an der Sendung "Jetzt-red-i" beteiligt. In der Stadthalle Neustadt laufen die Arbeiten zum Aufbau der Arena auf Hochtouren. Insgesamt fünf Kameras werden während der Live-Übertragung im Einsatz sein. Bild: Bayerischer Rundfunk
Insgesamt 30 Mitarbeiter des BR sind an der Sendung "Jetzt-red-i" beteiligt. In der Stadthalle Neustadt laufen die Arbeiten zum Aufbau der Arena auf Hochtouren. Insgesamt fünf Kameras werden während der Live-Übertragung im Einsatz sein.

5 Kameras für Übertragung

Die finalen Aufbauarbeiten begannen schon am Dienstag, dem Tag vor der Live-Sendung. Auch der Funkwagen für die satellitengestützte Übertragung ins lineare Fernsehen kommt bereits am Abend zuvor. Wassja Ivanova, Aufnahmeleiterin beim BR, erklärt: "Rund 30 Mitarbeiter sind insgesamt an der Sendung beteiligt. Wir haben fünf Kameras an unterschiedlichen Positionen in der Halle. Darunter eine Übersichtskamera und eine Steady-Cam, die während der Sendung in der Arena schwenkt." Ivanova weißt auch daraufhin, dass nach dem offiziellen Ende von "Jetzt-red-i" Bürger noch weitere 15 Minuten über Facebook mit den Moderatoren und Gästen diskutieren können.

Info-Blätter der Bürgerinitiative in Störnstein. Bild: Gabi Schönberger
Info-Blätter der Bürgerinitiative in Störnstein.
BR vor Ort:

• Neustadt: Vor fast genau zehn Jahren wurde die Neustädter Stadthalle bereits zum Fernsehstudio umfunktioniert, als Moderator Tilmann Schöberl am 10. Dezember 2009 mit „Jetzt red i“ in der Kreisstadt gastierte. Die Themen damals reichten von Altlasten aus der Bleikristallindustrie über die Schließung des Neustädter Klinikums bis hin zur Einhüllung des Kalten Baums.

• Eschenbach: Im Saal der Gaststätte „Zum Scherm-Karl“ war am 22. Mai 2012 das Eschenbacher Klinikum Gesprächsstoff Nummer eins. Die stufenweise Schließung der Einrichtung stieß auf heftige Kritik. Die meisten Redner forderten den Erhalt oder gar einen Ausbau des Klinikums. Trotzdem kamen Themen wie der Biberschutz oder Lärmbelastung durch die B 470 nicht zu kurz.

• Weiden: Der BR lud am 29. April 2015 zu einer Ausgabe der Sendung in die Max-Reger-Halle ein. Neben der Ausbildung von jungen Asylanten und dem Gewerbegebiet West IV waren auch die Drogenprävention und das inzwischen eingestellte Programm „Need NO Speed“ Diskussionspunkte. Zwei Jahre später, am 25. Oktober 2017, führte Schöberl erneut in der Max-Reger-Halle durch eine 45-minütige Show. Das Thema diesmal lautete „Nach der Wutwahl – Jetzt muss die Politik liefern“. Mandatsträger stellten sich den Fragen der Bürger und debattierten über soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot. (plef)

 
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