Neustadt an der Waldnaab
17.10.2022 - 11:22 Uhr

Rumänienhilfe in Neustadt/WN trotz Pandemie aktiv

Viele Menschen leiden in dem Karpatenland trotz EU-Mitgliedschaft noch immer unter großer Not. Die Helfer der katholischen Kirchenstiftung St. Georg sind heuer erstmals nach zwei Jahren wieder vor Ort.

Die vergangenen beiden Jahre konnten Erna Hauer und ihre Helfer wegen der Coronapandemie nicht mehr nach Rumänien reisen, um mit Spendengeldern der Rumänienhilfe der katholischen Kirchenstiftung St. Georg zu helfen. „Wir waren aber natürlich trotzdem nicht untätig und haben dringend benötigte Hilfsgüter mit der Post gesandt“, informiert Erna Hauer, seit über 30 Jahren Motor der Hilfsaktion.

54 Pakete à 20 Kilogramm wurden versandt. Alleine hierfür musste die Rumänienhilfe 1680 Euro Porto aufbringen. „Die Pakete enthielten dringend benötigte Sachen wie 200 Paar Kinderschuhe, Betteinlagen der Pampers-Windeln“. Auch eine Palette mit Windeln für ein Seniorenheim ging mit einer Spedition auf die Reise. 5000 Euro Spendengelder sowie 1000 Euro extra an Ostern wurden an die Vertrauensleute der Hilfsaktion vor Ort in Brassov oder Jimbor überwiesen. Davon kauften diese Lebensmittel und verteilten diese an Bedürftige. Viele Menschen auf dem Land leiden in dem Karpatenland trotz EU-Mitgliedschaft noch immer große Not.

1400 Kilometer lange Reise

Nach zwei Jahren Unterbrechung war es aber heuer wieder einmal so weit. Hermann und Maria Schmid, Hans Wolf und Alexandra Ernsberger machten sich mit einem Transporter auf die rund 1400 Kilometer lange Reise nach Rumänien, um dort mit dem Kauf von Lebensmitteln, Kinder- und Erwachsenenschuhen, Windeln, Waschpulver, Hygieneartikeln oder Speiseöl zu helfen. Erna und Michael Hauer waren nicht dabei. Sie mussten aus alters- und gesundheitsbedingten Gründen passen.

Erna Hauer kam der Verzicht schon hart an, aber sie bereitete alles vor und stand täglich in Telefonkontakt mit den Neustädtern. „Erna hat alles vorbereitet, hat uns aufgeschrieben, was zu tun ist. Auch die Menschen, denen wir geholfen haben, haben „Frau Erna“ vermisst“, bedauert Hermann Schmid. Doch Erna Hauer wusste die Aktion in guten Händen. „Die Fahrten nach Rumänien sind mir eine Herzensangelegenheit. Es ist ein Trost für mich, dass ich die Reisen in guten Händen weiß.“

Dringend benötigte Artikel

6000 Euro an Spenden haben die Helfer aus der Kreisstadt in dringend benötigte Artikel investiert. „Die Lebensmittel in Rumänien sind wie bei uns auch sehr teuer geworden“, sagt Maria Schmid. „Die Spenden gehen zu 100 Prozent an die Hilfsbedürftigen. Die Reisekosten tragen wir selbst“, informiert Hermann Schmid. „Die Herzlichkeit der Behinderten in den Heimen ist unglaublich. Sie wollen uns immer helfen, auch wenn das nur mit kleinen Gesten möglich ist. Das gibt einem sehr viel“, erzählt Alexandra Ernsberger. „Wenn wir von unserer Reise wieder heimkommen, schätzen wir die Annehmlichkeiten, die uns das Leben zu Hause bietet. Man bekommt dadurch schon die eine oder andere Einstellung zum Leben.“

Auch heuer besteht wieder die Möglichkeit, Pakete mit den Johanniter-Weihnachtstruckern nach Rumänien transportieren zu lassen. Jedes Paket sollte einen Wert von rund 35 Euro haben und folgendes enthalten:

  • Ein Geschenk für Kinder: Malbuch oder Malblock, Malstifte.
  • Lebensmittel: 2 Kilogramm Zucker, 3 Kilogramm Mehl, 1 Kilogramm Reis, 1 Kilogramm Nudeln, 2 Liter Speiseöl in Plastikflaschen, 3 Packungen Kekse, 5 Tafeln Schokolade, 500 Gramm Kakaogetränkepulver.
  • Kosmetikartikel: 2 Duschgels, eine Handcreme, 2 Zahnbürsten und 2 Tuben Zahnpasta

Wer nicht selbst einkaufen und packen will, für den packen die Helfer der Rumänienhilfe und anderer Vereine. Durch eine Spende von 35 Euro pro Paket auf das Konto bei den Vereinigten Sparkassen unter IBAN DE65 7535 1960 0240 0089 87 kann jeder seinen Beitrag zur guten Sache leisten. Abgabezeitpunkt und Abgabeorte der Pakete werden noch bekannt gegeben.

 
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